24h-Grundversorgung für die Gesundheit

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Mückstein: ÄrztInnen und Gesundheitsberufe sollen 24h-Grundversorgung sichern

Grüne wollen niedergelassenen Bereich stärken und damit teure Spitäler entlasten

“Die aktuell aufgeflammte Kritik an der stockenden Gesundheitsreform ist mehr als berechtigt. Die großen Reformvorhaben wie die Entlastung der teuren Spitalsambulanzen kommen nicht voran. Im Gegenteil: Immer mehr PatientInnen kommen in die Ambulanz, immer weniger werden im niedergelassenen Bereich behandelt. Die Regierungsparteien waren sich 2014 noch sicher, dass die Lösung in der Primärversorgung zu finden ist. ÄrztInnen und andere Gesundheitsberufe sollten gemeinsam eine Grundversorgung rund um die Uhr sichern, um die Spitäler und Spitalsambulanzen zu entlasten. Bis heute gibt es nur vereinzelte Modellversuche, keine genaue Bedarfsplanung und noch nicht einmal ein Primärversorgungsgesetz (Primary Health Care-Gesetz), nach dem diese neuen Versorgungsstrukturen funktionieren sollen”, kritisiert die Gesundheitssprecherin der Grünen, Eva Mückstein.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, woran es krankt: Die Kosten werden permanent zwischen Bund, Ländern, Sozialversicherung, Gesundheits-und Sozialbereich hin und her verschoben, keiner will den “Schwarzen Peter” haben. “Beispielsweise müsste der niedergelassene Bereich konsequent ausgebaut werden, um die teuren Spitäler zu entlasten”, ist Mückstein überzeugt. “Es ist vorgesehen, dass mehr Behandlungen von niedergelassenen ÄrztInnen und anderen Gesundheitsberufen durchgeführt werden. Es fehlen aber die Kassenverträge, denn hier bremst die Sozialversicherung, die die niedergelassenen ÄrztInnen zahlen muss. So entsteht die skurrile Situation, dass genau jener Bereich, der gefördert werden soll, ausgedünnt wird. Viele Kassenverträge fehlen oder werden nicht mehr neuvergeben.”

“Diesen Fehlentwicklungen muss rasch gegen gesteuert werden. Wir Grüne fordern eine konsequente Aufwertung und den Ausbau des niedergelassenen Bereiches. Gruppenpraxen und neue Primärversorgungseinrichtungen mit interdisziplinären Angeboten müssen den jeweiligen Bedarf flexibel abdecken. Das wird aber nur gelingen, wenn es zu einer klaren Stärkung der Bundeszuständigkeit bei der Planung und Versorgung kommt und die Finanzierung künftig aus einem Topf erfolgt”, sagt Eva Mückstein.

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.