Ein-Euro-Jobs sind Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt

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Beschäftigte lernen europäischen Arbeitsalltag kennen; Konkurrenz zum normalen Arbeitsmarkt muss verhindert werden.

Ein-Euro-Jobs stellen für Flüchtlinge eine große Chance dar, mittelfristig auch in den regulären Arbeitsmarkt in Österreich integriert zu werden. „Wer einmal in Österreich gearbeitet hat, verbessert seine Aussichten auf ein reguläres Anstellungsverhältnis um ein Vielfaches“, betont Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin der Interessensvertretung Leitbetrieb Austria. „Die Beschäftigung im Rahmen eines Ein-Euro-Jobs ist in dieser Hinsicht genauso wertvoll wie ein konventioneller Job. Sie bietet Flüchtlingen die Chance, ihre Motivation und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und damit potentielle Arbeitgeber von sich zu überzeugen.“

In diese Kerbe schlägt auch Ursula Simacek, Geschäftsführende Gesellschafterin des zertifizierten Leitbetriebs Simacek und Präsidentin der CSR-Plattform respACT: „Es ist mir ein großes Anliegen, die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund zu forcieren und ihnen den Zutritt zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Bestrebungen zur Etablierung von Ein-Euro-Jobs stellen dafür eine große Chance dar.“ Allerdings, so Simacek, müssten klare Spielregeln gelten: „Ein-Euro-Jobs sollten zeitlich befristet sein, um kein Abstellgleis zu werden, sondern eine realistische Chance für diejenigen zu bieten, die sich aktiv integrieren und in den Arbeitsmarkt einbringen wollen.“

Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien und Geschäftsführer des zertifizierten Leitbetriebs Unit Cargo, erklärt, dass es oft gar nicht möglich sei, einen noch nie in Österreich beschäftigten Flüchtling einzustellen:
„Wir orientieren uns bei unseren Personalentscheidungen streng an objektiven Kriterien. Es wäre unfair und unsachlich, jemanden ohne Erfahrung mit der österreichischen oder europäischen Arbeitswelt einem heimischen Bewerber vorzuziehen. Ein Arbeitszeugnis aus einem Ein-Euro-Job würde diesen Startnachteil von Flüchtlingen wettmachen.“

Diese Haltung sei durchaus repräsentativ für die Stimmung bei den heimischen Leitbetrieben, fasst Geschäftsführerin Rintersbacher zusammen. „Es gibt grundsätzlich große Bereitschaft, Flüchtlinge zu beschäftigen, wenn diese schon einmal einen ersten Schritt auf den heimischen Arbeitsmarkt geschafft haben.“ Insofern seien Ein-Euro-Jobs eine große Chance, wobei aber strikt darauf zu achten sei, dass es keine Konkurrenz zum regulären Arbeitsmarkt gibt. „Ein-Euro-Jobs müssen dazu dienen, sonst nicht finanzierbare Leistungen im öffentlichen Interesse zu erbringen. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass Unternehmen, die mit normal bezahlten Mitarbeitern arbeiten, ihre Leistungen nicht konkurrenzfähig anbieten können.“

Über Leitbetriebe Austria:

Leitbetriebe Austria ist die Exzellenz-Plattform von durch das Leitbetriebe Institut ausgezeichneten Vorzeigebetrieben der österreichischen Wirtschaft. Mit der Mission „Gemeinsam sind wir Marke“ repräsentieren die Leitbetriebe öffentlichkeitswirksam wertorientierte Ziele wie Innovation, Wachstum, Marktstellung und Mitarbeiterentwicklung. Das Netzwerk ist ein aktives Forum von Entscheidungsträgern zum Austausch auf „Augenhöhe“. http://www.leitbetriebe.at

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.