Eltern suchen verzweifelt ihre Kinder

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Viele Eltern und Familienangehörige müssen jetzt ihre Liebsten identifizieren. Und vor allem müssen sie, sie erst finden.

Es gibt keine Worte für diesen Anschlag von Fanatikern und Geisteskranken angerichtet.

Ein Vater fand seinen Sohn nach Tagelanger Suche jetzt in einen Krankenhaus. Er irrte überall umher um ihn zu suchen.

Nach verzweifelter Suche hat der Vater des in Paris bei den Terror-Angriffen verletzten Tirolers seinen Sohn (20) in einem Krankenhaus ausfindig machen können. Ein Arzt, der als Freund der Familie den Vater nach Paris begleitet hat, erzählte von den nervenaufreibenden Stunden nach dem Anschlag.
oe24: “Wir haben ihn gefunden”, berichtete der Arzt und blickte auf unglaubliche 24 Stunden zurück. Begonnen hat alles wenige Stunden nach dem Anschlag in Paris: “Ich bin ein guter Freund der Familie des Opfers und wurde um Hilfe gebeten”, erzählt Köhle. Die große Ungewissheit habe zu einem schnellen Entschluss geführt: die Fahrt nach Paris.Schwierige Suche
“Die Botschaft hatte schon viel Vorarbeit geleistet und die großen Krankenhäuser der Stadt angerufen. Aber in keinem war ein Opfer zu finden, auf das die Beschreibung passte. Also haben wir einfach eine Liste aller Krankenhäuser genommen und sind nach einem Rasterplan eines nach dem anderen abgefahren”, schilderte Köhle. Doch nirgends konnte man helfen. “Die Lage wurde immer verzweifelter. Wir wussten auch, dass rund 25 Getötete noch nicht identifiziert waren, und da wurde die Angst immer größer.” Eine Handyortung war nicht möglich, da das Handy wohl in der Jacke des jungen Tiroler Opfers im Zuge der Rettungsaktion zurückgeblieben war.
Aber dann läutete plötzlich das Handy des Vaters. Es meldete sich eine Krankenschwester eines großen Pariser Krankenhauses und erzählte, dass der Gesuchte vor ihr liege. Der junge Tiroler war nach der Notoperation aufgewacht und hatte die Handynummer seines Vaters aufgeschrieben. “Wir sind dann quer durch die Stadt zum Krankenhaus gefahren. Das Wiedersehen zwischen Sohn und Vater war sehr, sehr emotional”, erzählte Köhle. Der Zustand des jungen Tirolers sei stabil, es bestehe keine Lebensgefahr mehr. “Noch liegt der Patient auf der Intensivstation. Wir müssen nun warten, bis er transportfähig ist, um ihn nach Hause bringen zu können”.