Klimaschutzindex stellt Österreichs Klimapolitik schlechtes Zeugnis aus

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Nur noch Rang 45 von 61 – ambitionierte Energie- und Klimastrategie und mehr Mittel für internationale Klimafinanzierung gefordert

Wien, am 8. Dezember 2015 – Heute wurde der Klimaschutz Performance Index von Germanwatch präsentiert, der Treibhausgasemissionen, Trends und die Klimaschutzpolitik verschiedener Länder vergleicht. Österreichs Klimapolitik wird dabei kein gutes Zeugnis ausgestellt, es reicht nur noch für Platz 45 von 61, eine Verschlechterung um sechs Plätze gegenüber dem Vorjahr. Vor allem die negative Bewertung der Klimapolitik ist dafür ausschlaggebend: „Die Klimapolitik Österreichs ist wahrlich kein Aushängeschild. Anstatt sicherzustellen, dass wir unseren fairen Beitrag leisten, hat die Bundesregierung das Jahr 2015 praktisch ungenutzt verstreichen lassen und keine einzige substantielle Initiative auf den Boden gebracht. Es braucht jetzt eine ambitionierte Energie- und Klimastrategie und mehr Mittel für die internationale Klimafinanzierung“, so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

Hohe Treibhausgasemissionen pro Kopf
Zwar hat Österreich im internationalen Vergleich relativ gute Werte erreicht, was den Anteil erneuerbarer Energie und die Energieeffizienz angeht, negative Werte verzeichnete Österreich aber beim Niveau der Treibhausgasemissionen pro Kopf, beim Energieverbrauch insgesamt und insbesondere bei der Bewertung der nationalen und internationalen Klimapolitik. Österreich hat ein schwaches Klimaziel bis 2020, trotzdem besteht eine Ziellücke im Jahr 2020, eine langfristige Energie- und Klimaschutzstrategie fehlt völlig. Negativ bewertet wurde aber auch die mangelhafte Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes, Kürzungen bei der Förderung der thermischen Sanierung und der im internationalen Vergleich niedrige Beitrag Österreichs für den Green Climate Fund und die internationale Klimafinanzierung insgesamt.

Vorreiter Dänemark
Wie schon in den letzten Jahren führt Dänemark den Index auf dem vierten Platz an. Dänemark punktet vor allem durch den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energie. Auf den hinteren Rängen befinden sich Länder wie Japan auf Platz 58, Australien auf Platz 59 und Saudi Arabien auf Platz 61. Um einige Plätze verbessert haben sich sowohl die USA (Platz 34), wo die Entscheidung, die Keystone-Pipeline nicht zu bauen, positiv bewertet wurde als auch China (Platz 47), wo für 2015 erwartet wird, dass der Kohleverbrauch um 6 % zurückgeht. Indien rangiert auf Platz 25, wobei hier die verstärkten Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer Energie und der Steigerung der Energieeffizienz positiv bewertet wurden.

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.