Offensive gegen Rechts: Bis zu 8000 Leute demonstrieren

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Offensive gegen Rechts: Bis zu 8000 Leute demonstrieren gegen FPÖ und Burschenschafter

Polizei glänzt erneut durch Provokationen

Mehr als 8.000 Menschen demonstrierten am Freitag in Wien gegen den Ball der Burschenschaften und der FPÖ. „Zwischen 8.000 und 10.000 Menschen beteiligten sich erneut an der Demonstration der Offensive gegen Rechts“, ist Käthe Lichtner erfreut und meint weiter:
„Der Ball zeigt, dass zwischen FPÖ, Burschenschaften und rechtsextremem Spektrum kein Blatt Papier passt. Die Anwesenheit von Vertreter_innen der rassistischen Pegida am Ball ist dafür ein trauriges Bespiel.“ Durch den Ball zeigt die FPÖ aber auch, wen sie wirklich vertritt: elitäre Männerbünde. Die FPÖ stehe eben nicht für “die kleinen Leute”, sondern lässt in elitärer, großbürgerlicher Gesellschaft die Sektkorken knallen. “Mit Arbeiter_innen, die Strache angeblich vertritt, hat das wenig zu tun. Im Gegenteil – die FPÖ steht den Interessen der Arbeiter_innen diametral entgegen”, macht Lichtner klar.

Von der, durch die Polizei unnötig produzierten, Engstelle ließen sich die Antifaschist_innen nicht provozieren. „Mitten auf unserer Demostrecke wurde eine Engstelle mit Tretgittern gebaut. Das verzögerte die Demo und diente wohl dazu die Teilnehmer_innen abzufilmen. Das ist eine Provokation, gefährlich in Anbetracht der hohen Teilnehmer_innenzahl und stellt Demonstrant_innen unter Generalverdacht“, machte Lichtner klar. Sie verwies auch auf das neue Staatsschutzgesetz, dass Tür und Tor für noch mehr Polizeiwillkür öffne und forderte stattdessen eine nachhaltige, kompromisslose und demokratische Kontrolle der Polizei. Ein wichtiger Schritt hierfür seien sichtbare Dienstnummern

auf der Uniform.

Doch auch einzelne Medien griffen zu unseriösen Mitteln. So wusste ein großes Boulevard-Blatt schon in der Abendausgabe wie der Abend enden würde, während die Demo noch im Gang war. Auch der Redakteur eines liberal-bürgerlichen Wochenblattes glänzte durch merkwürdige Verhaltensweisen. Als Burschenschafter verkleidet wollte er Antifaschist_innen provozieren, um zu zeigen, wie arm Burschenschafter dieser Tage sind. „Ihnen allen sei gesagt, dass wir in einer Zeit leben, in der es Handgranaten-Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gibt und Antifaschist_innen massiv bedroht werden. Das alles geht von einem politischen Spektrum aus, dem die Burschenschafter angehören”, so Lichtner.

Abschließend bedankt sich Lichtner bei allen, die heute gekommen sind. „Wir erleben, wie eine rassistische und autoritäre Stimmung aufgebaut wird, in der gegen Flüchtlinge, aber auch gegen Arbeiter_innen, Frauen, Arbeitslose, Arme, Homosexuelle und Linke gehetzt wird. Alle, die heute da waren haben ein kämpferisches Zeichen gegen diese Hetze gesetzt.“

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.