Wartezeiten für Wiener Krebspatienten nehmen lebensbedrohliches Ausmaß an

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Fehlende Geräte machen dringend notwendige Krebstherapien unmöglich

„Es ist ein Skandal, wie Wiener Krebspatienten hier vernachlässigt werden“, so der stellvertretende Vorsitzende des Wiener Gesundheitsausschusses, FPÖ-LAbg. Dr. Günter Koderhold über die Situation in Wiens Spitälern. Als Oberarzt in einem Wiener Krankenhaus konnte er selbst in den Jahren 2015 und 16 oft bis zu einem Monat lang keine neues Krebspatienten aufnehmen. „Das ist insofern problematisch, als manche Krebserkrankungen sofortige Therapien erfordern – da zählt jeder Tag“, erklärt Koderhold.

Weil aber in Wien seit Jahren die derzeit oft wirksamsten Geräte zur Strahlentherapie fehlen, müssen Patienten zum Teil einen Monat lang auf ihre Therapie warten und werden in der Zwischenzeit mit weniger wirksamen, dafür aber teureren (!) „Beschäftigungstherapien“ nicht nur schlechter behandelt, sondern auch in dem Glauben gelassen, optimal versorgt zu sein. „Die Patienten werden zwar versorgt, aber nicht bestmöglich“, bringt Koderhold den Skandal auf den Punkt.

Als Ursache für die immer länger werdenden Wartezeiten sieht Koderhold das Desinteresse der politisch Verantwortlichen. Das SPÖ-geführte Gesundheitsressort hätte es jahrelang verabsäumt, auf die rasch wachsende Stadt und den dadurch rasant steigenden Bedarf an medizinischen Geräten zu reagieren. „Gerade bei den für dringend notwendige Krebstherapien erforderlichen Geräten ist das nicht nur fahrlässig, sondern lebensbedrohend“, analysiert Koderhold.

Die jetzt im Bau befindlichen Geräte seien zu wenig, Koderhold fordert eine weitere und nachhaltige Aufstockung der aktuell elf Geräte für Strahlentherapie auf ein internationalen Kriterien entsprechendes Niveau, das nicht nur die Einwohneranzahl von Wien, sondern der tatsächlichen Anzahl der zu versorgenden Patienten von 2,6 Millionen inkl. Einzugsgebiet entspricht.

Skandal in Wien geht weiter, wann tritt Häupl endlich zurück? Das fragen sich viele.

Auch die NEOS kritisieren hier hart.

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