Welt-Nichtraucher-Tag: Wie ich das Rauchen aufgab

Geplante Veränderungen im Tabaksektor: Trafikanten machen Ausmaß dieser umstrittenen Regelungen sichtbar Display Ban Plain Packaging Zigarettenpackungen
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Der Welt-Nichtraucher-Tag ist zwar für heuer vorbei, aber mein persönlicher Nichtrauchertag jährt sich nun zum 3,5 Mal. Ich hoffe es könnte auch Ihr Tag gewesen sein an dem Sie aufhörten, wenn nicht: Es ist nie zu spät! Und vergessen Sie alle Mythen rund um die Glimmstengel – denn weder die Positiven, noch die Negativen Argumente stimmen alle. Aber dazu später…

So hörte ich auf

Wir feierten bei Verwandten Silvester, den Wechsel auf 2012 und wie so oft fassten alle anwesenden Raucher, so auch ich, damals den Entschluss: “Wir hören morgen mit dem Qualmen auf!”. So schwor auch ich es und währenddessen die anderen Raketen abfeuerten, feuerte ich meine letzte Zigarette ab.
Ohne mich selbst beweihräuchern zu wollen kann ich aber sagen: Ich hab´s als einziger durchgezogen und seit diesem Neujahrsmorgen 2012 nichts mehr geraucht.

Von einem Tag auf den anderen aufgehört, ohne viel Nebenwirkungen. Sicher, ich hab nie zu viel geraucht, aber Nachts, bei der Arbeit am Rechner gingen schon etliche Tschick in Rauch auf. Und das über mehrere Jahrzehnte lang.

Es gehört aber eiserner Wille dazu, so schnell aufzuhören. Zumal ich die angebrochene Packung, den halb vollen Aschenbecher und die Sammlung an Feuerzeugen einige Monate lang in Griffweite am Schreibtisch liegen ließ. Aber nicht wegen eines zu befürchtenden Not-Rückfalles, sondern einfach so…

Wie war das früher noch? zum Kaffee eine Zigarette, während man auf etwas wartet, alle Abstände, die man früher nach “Zigarettenlängen” bemaß und damit überbrückte – alles plötzlich anders.

Ersatz? Nun, die e-Zigarette kam grad in Mode, aber nie bei mir an, denn was die für Giftzeugs enthält, naja. Und all die Tabakpflaster welche sich mein Geschäftspartner aufklebte habe ihm auch nichts geholfen, er qualmt noch immer.

Die ersten Wochen waren hart. Ich suchte meinen Doc auf, welcher meine Meinung gegen all die Nikotinpflasterl teilte und mir nur sagte: “ein paar Wochen ist es ein geistiger Kampf, ein paar Wochen ein körperlicher” Damit hatte er Recht!
Ein starker Wille besiegt aber beides und es machte mir bald nichts mehr aus, den Kaffee ohne rauchende Beilage zu genießen, oder wenn andere, zB. die Kunden, neben mir qualmten. Auch die Nachtschichten am PC fanden ab nun in Begleitung einer Keksdose, Schokobananen oder Knabbereien statt. Bis dato, auch jetzt eben…

Nebenwirkungen und Mythen

  • Du wirst voll zunehmen” prophezeite man mir und meinte, dass der schon immer verfressene Computerfreak endlich so viel wiegt wie er Kühlschränke plündert. Nun, daraus wurde auch bis heute nichts. Mein Ziel endlich mal über 76 Kg zu kommen ist nie erreicht worden…
  • wirst dir viel Geld ersparen“: Also davon sehe ich nichts, man gibt´s eben anderswo aus…
  • nach 20 Minuten hat man wieder normalen Blutdruck: stimmte bei mir auch nicht
  • Nach 2 Tagen soll man wieder normal riechen können: zumindest bei mir auch nicht wahr
  • 3 Monate später soll die Lungenkapazität um 30% besser sein: War auch nicht der Fall

Alle anderen Ereignisse welche erst nach 5 oder mehr Jahren eintreten sollen, werde ich noch testen, auch die 20 Jahres Abstinenz Grenze nach der man endlich wieder Fit und Gesund wie einer der nie rauchte sein soll werde ich testen.

Fit und Gesund, ja das wird und bleibt man ja angeblich nur mit viel Bewegung und so – also auch nicht mein Ding. Und wie viele, wirklich sportliche Nichtraucher hatten mit 25 Jahren ihren allerletzten Infarkt?
Nebenbei stopfte und paffte mein Opa 80 stk. extrem starke, Filterlose “3er” Zigaretten am Tag und wurde über 80!  Andere versaufen ganze Weinberge und bleiben dem Wirt 100 Jahre erhalten.
Also gibt es neben der individuellen Abwehrkraft, der Konstitution uä.noch andere Faktoren welche die Gesundheit beeinflussen.

Eine echte Nebenwirkung habe ich schon – bis heute: Albträume von Rauchen! Ja, da findet man sich plötzlich wieder mit einer brennenden Zigarette in der Hand und ist völlig erschrocken über die eigene Schwäche, über den Rückfall – wie wird mein Umfeld nun reagieren? Dann wacht man auf und ist heilfroh das es nur ein übler Traum war…

Wie auch immer, ich wünsche allen viel Erfolg beim Aufhören, mit was auch immer.
Aber wenn´s nicht gleich klappt, irgendwann macht es “Klick” und nur der selbst gewählte Zeitpunkt ist der richtige! Nicht die von Medien und Gesundheitsaposteln diktierten Termine sind die besten Nichtraucher-Tage. Auch Neujahrsvorsätze könnten eher einen Druck erzeugen, den nicht jeder aushält.

Aber am allerwenigsten hilft uns der politische Druck auf ganze Branchen, egal ob Rauchverbote in Lokalen oder Werbeverbote. Denn was Politiker von sich geben ist meistens nur Schall und Rauch, aber oft weit gefährlicher als Tabak…

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