1.700 Euro Mindestlohn?

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1.700 Euro Mindestlohn, Erbschaftssteuer, 6. Urlaubswoche ÖHV: Mehr Tourismuswerbung statt mehr Belastungen

Die Arbeitnehmervertreter fordern mehr Geld für weniger Arbeit: Die Rechnung kann nicht aufgehen, erklärt ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer.

Die Forderungen von Arbeiterkammer und Gewerkschaft würden die Arbeitgeberbetriebe überfordern, erklärt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV): “Wir haben die Bruttolöhne unserer Mitarbeiter in Abstimmung mit der Gewerkschaft in den vergangenen Jahren stark erhöht. Dazu kommt noch die Nettolohnerhöhung durch die Lohnsteuersenkung – finanziert auf Kosten der Betriebe, auch durch die höhere Mehrwertsteuer im Tourismus. Noch höhere Belastungen sind nicht drin.”

Erbschaftssteuer gibt es schon

Dass die Arbeiterkammer die Uralt-Forderung nach einer Erbschaftssteuer wieder ausgräbt, ist für Familienbetriebe ein Schlag ins Gesicht: “Die wurde ja praktisch schon wieder eingeführt zur Finanzierung der Lohnsteuersenkung – unter dem Titel ‚Erhöhung der Grunderwerbsteuer’. Das ist nichts anderes als eine Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen, die Hotels in guten Lagen voll trifft. Das geht es um sehr viele Arbeitsplätze, die ich als Arbeitgeber-Sprecherin nicht gefährden will – schon gar nicht mitten in der Krise”, so Reitterer.

Mehr Tourismuswerbung statt mehr Urlaub

Illusorisch ist der Wunsch nach einer sechsten Urlaubswoche:
“Arbeitsplätze entstehen durch Nachfrage, nicht durch höhere Kosten. Wer mehr Arbeitsplätze will, muss für Urlaub in Österreich werben”, verweist Reitterer auf die von Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner angekündigte Erhöhung des ÖW-Budgets: Die wird sich – im Gegensatz zu den Uralt-Forderungen der Arbeitnehmervertreter – positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken, denn

  • Mehr Gäste = mehr Arbeit = höherer Mitarbeiterbedarf: Das ist gut.
    • Noch mehr Belastungen gefährden Arbeitsplätze. Das ist nicht gut.

    Diese einfachen Gleichungen versteht jeder in der Privatwirtschaft.

    Top-Hotellerie: Österreichs Aushängeschild

    Die ÖHV vertritt mehr als 1.300 Top-Hotels mit 160.000 Betten. Diese repräsentieren rund 2/3 der 4- und 5-Sterne-Hotels in Österreich. Sie decken mit 47,6 Mio. Nächtigungen 36 % der Nächtigungen in der österreichischen Hotellerie ab und beherbergen 41,3 % der internationalen Gäste. Die hohe Qualität der österreichischen Top-Hotellerie prägt Österreichs Image im Ausland stark.

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.