Keine 5 Urlaubswoche mehr und kein Kündigungsschutz für Mütter?

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“Liste der Grauslichkeiten”!
Was der ÖGB hier schreibt, würde sehr vieles zu nichte machen, was in Jahrzehnten aufgebaut wurde?
Neben fünfter Urlaubswoche ist Kündigungsschutz im Mutterschutz Zielscheibe

Die Regierung spricht noch immer von Fake News und warnt den ÖGB und die SPÖ damit aufzuhören. Der ÖGB meint aber jetzt in einer Aussendung eine Liste von Grauslichkeiten zu erkennen.

„Die Liste der Grauslichkeiten von WKÖ und Industriellenvereinigung ist eine Aneinanderreihung von Angriffen auf Arbeitnehmer, Konsumenten und die Umwelt“, kommentiert Barbara Teiber, gf. Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), die kürzlich bekannt gewordene Liste an Bestellungen an die Bundesregierung.

„Die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung machen sich die Mühe, fast 500 Forderungen zur Senkung von Arbeitnehmer-, Umwelt- und Konsumentenrechtsstandards aufzustellen und jetzt sollen wir glauben, dass nicht an eine Umsetzung gedacht wird? Die Beschäftigten in diesem Land lassen sich nicht für dumm verkaufen“, so Teiber.

Die fünfte Urlaubswoche wird in dem Forderungspapier schlicht mit „Mehrkosten“ bezeichnet und die Verfasser stellen im Kommentar fest: „die Unternehmen sind verpflichtet die Dienstnehmer trotz Abwesenheit zu bezahlen.“ Dazu Barbara Teiber: „Die Wirtschaftsseite scheint zwar die Definition von Urlaub verstanden zu haben, allerdings nicht, dass dieser ein fundamentales Recht der Beschäftigten ist und nicht bloß Mehrkosten für das Unternehmen darstellt.“ Regenerationszeiten seien darüber hinaus auch wichtig für die Produktivität der ArbeitnehmerInnen, so Teiber.

Das Papier kritisiert weiter den umfassenden Kündigungsschutz im Mutterschutz. Wörtlich wird dieser mit dem Kommentar „unnötige Einschränkung des Kündigungsrechts erhöht die Personalkosten“ versehen. „Nach der Einführung des 12-Stunden-Arbeitstags scheint die Fantasie von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung völlig entfesselt zu sein“, kritisiert die gf. GPA-djp-Vorsitzende und kündigt an: „Die Gewerkschaften werden diese Liste ganz genau prüfen. Wir lassen uns unsere hohen österreichischen Standards nicht kaputtmachen.“

„Der 12-Stunden-Arbeitstag war offenbar erst der erste Teil eines Großangriffs auf die Beschäftigten in Österreich. Es ist erschreckend, dass hier Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer offenbar nur als Kostenstellen gesehen werden. Wir werden es dieser Regierung allerdings nicht so einfach machen“, so Teiber abschließend.

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