“Amazonas – Fluss ohne Grenzen”

DI 03.12.2019 um 20.15 Uhr in ORF 2

Amazonas - Fluss ohne Grenzen
Die überfluteten Wälder des Amazonas existieren seit mindestens 8 Millionen Jahren, und an einigen Stellen ähneln Flussabschnitte eher einem Meer oder riesigen See. | Foto: ORF/BBC.

Seit mindestens 8 Mio. Jahren liefert er der Welt ein Fünftel der Wasservorräte. Dabei kennen wir auch nur 20 % seiner Welt voll faszinierender Bewohner: Wie mannsgroße Otter mit mehr Sozialverhalten als manche Menschen und Delfine, die durch Bäume schweben …

„Amazonas – Fluss ohne Grenzen“

Eindrucksvolles „Universum“-Porträt des wasserreichsten Flusses der Erde

Flüsse sind für das Überleben auf unserem Planeten entscheidend – denn Süßwasser bedeutet Leben. Mit der neuen BBC-Dokumentation „Amazonas – Fluss ohne Grenzen“ von Mark Flowers (ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl) zeigt „Universum“ am Dienstag, dem 3. Dezember 2019, um 20.15 Uhr in ORF 2 ein Porträt des wasserreichsten Flusses der Erde.

Mit seinen Seitenarmen, Nebenflüssen, seinen Lagunen und seinen überfluteten Waldreichen liefert der Amazonas der Welt ein Fünftel ihrer Wasservorräte. Mehr als 3.000 Süßwasserfischarten leben in dieser exotischen Landschaft, in der während der Regenzeit mancherorts nur die Baumwipfel aus dem Wasser ragen. Hier tummeln sich Zitteraale, Stachelrochen oder die von den Einheimischen so verehrten rosa Amazonasdelfine – die Botos, welche quasi  durch Bäume schwimmen.

Heiße Bäche, glasklare Lagunen und wilde Flussbetten prägen das Amazonasgebiet. So unterschiedlich die Tierwelt, so unterschiedlich ist auch die Vegetation der riesigen Flusslandschaft – erst ein Fünftel der Pflanzen ist von der modernen Wissenschaft erfasst, der Rest noch ein Mysterium.

Vom Ursprung in den Anden bis zum Atlantik durchläuft der mächtige Strom geheimnisvolle Welten. Der Amazonas ist der weitläufigste Fluss der Erde: Er durchfließt neun Länder auf einem Drittel des südamerikanischen Kontinents. Die jährlichen Überflutungen sind so massiv, dass der Amazonas mitunter fast wie ein Binnenmeer aussieht.

Hier leben etwa Riesenotter, die bis zu 1,8 Meter lang werden können – wahre Giganten unter den Ottern. Die Elterntiere bringen ihrem Nachwuchs bei, wie Fische am besten zu erwischen sind – doch dazu braucht es viel Geschick. Riesenotter zeigen darüber hinaus ein ausgeprägtes Sozialverhalten: Oft teilen sie ihre Beute, so gehen auch die Ungeschicktesten nicht leer aus. Die Tiere leben in Gruppen, jagen, spielen und schlafen gemeinsam.

Seit zumindest acht Millionen Jahren, so die Wissenschaft, erschaffen die Überschwemmungswälder des Amazonas eine bunte einzigartige Welt, in der sich auch höchst seltsame Vögel tummeln: Der Hoatzin ernährt sich fast ausschließlich von schwerverdaulichen Blättern. Seine höchst unangenehmen Ausdünstungen haben ihm den Beinamen „Stinkvogel“ eingebracht. Er brütet oberhalb des Flutwassers im Geäst. Eine weitere Besonderheit unterscheidet Hoatzins von anderen Vogelarten: Seine Küken haben ein ganz passables Kletterwerkzeug mitbekommen: Sie besitzen kleine Krallen, um sich notfalls zurück ins Nest zu hieven.

Mit „Amazonas – Fluss ohne Grenzen“ zeigt „Universum“ eine bedrohte Welt in all ihrer Farbenpracht. Naturfilmer Mark Flowers hat mit diesem Film ein Porträt einer beispiellosen Flusslandschaft geschaffen, einen bunten Einblick in ein Paradies auf Erden, das es für die Nachwelt zu erhalten gilt.

Quelle
Link zum Originalartikel, bzw. zur Quelle des hier zitierten, adaptierten bzw. referenzierten Artikels (Keine Haftung bez. § 17 ECG)