Großer Erfolg des Kinderherzzentrums im AKH-Wien

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Ungeborenes mit Herztumor und Herz-Kreislaufversagen in der 28. Schwangerschafts-Woche im interdisziplinären Kinderherzzentrum von AKH Wien und MedUni Wien behandelt und wohlauf.

In Deutschland wurde bei einer schwangeren, 35-jährigen Frau Ende Mai ein Herz-Tumor des ungeborenen Kindes diagnostiziert und als in diesem Stadium der Schwangerschaft unheilbar eingestuft. Die Eltern wollten nicht aufgeben, haben sich im Ausland nach weiteren Behandlungsoptionen erkundigt und sind nach telefonischer Kontaktaufnahme schließlich in das AKH Wien gekommen. Hier zeigte sich das Mädchen bei der Untersuchung kreislaufinstabil mit schlechter Durchblutung und der Herzbeutel war mit einem Erguss erfüllt, der die Arbeit des Herzens schwer beeinträchtigte. Dem äußerst kritischen Zustand zugrunde lag ein großer, Tumor des Herzbeutels, der bereits zu einer kritischen Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens geführt hatte.

Die Eltern entschlossen sich gemeinsam mit dem Team des Kinderherzzentrums Wien, dem Kind eine minimale Chance auf ein Überleben zu geben, indem schon einen Tag nach der Aufnahme in das AKH Wien ein Kaiserschnitt gemacht wurde. „Der Kreislauf des Kindes konnte stabilisiert werden, um den Tumor außerhalb des Mutterleibs behandeln zu können“ so Neonatologin Katrin Klebermaß-Schrehof. Das Neugeborene zeigte sich unter Neugeborenen-Intensivbehandlung und nach Entlastung des Herzbeutel-Ergusses kreislaufstabil. „Der Zustand das Kindes ermöglichte ab diesem Zeitpunkt einen operativen Eingriff“, sagt Ina-Michel Behnke, Leiterin der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie. Bereits 13 Tage nach der Geburt wurde die Operation vorgenommen. Herzchirurg Daniel Zimpfer berichtet: „Der Tumor konnte in einer offenen Operation des Brustkorbs zur Gänze entfernt werden“.

Das in der 28. Schwangerschaftswoche geborene, und in der rechnerisch 30. Schwangerschaftswoche, am Herzen operierte Mädchen wurde an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde weiterbetreut, von wo es Mitte September, mit den Eltern nach Hause entlassen werden konnte. „Bisher ist in der Literatur weltweit kein Fall bekannt, bei dem das Ungeborene vor der 32. Schwangerschaft in einem so kritischen Zustand gerettet werden konnte“ freut sich die betreuende Pränatalmedizinerin und Geburtshelferin Barbara Ulm.

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