Keine Nullrunde in der Metallindustrie

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Keine Nulllohnrunde gefordert: Klarstellung Fachverband Metalltechnische Industrie zu Aussagen der Gewerkschaften.

Empörung als Ritual zur Legitimation

Im Zusammenhang mit der dritten Runde der KV-Verhandlungen für die Metalltechnische Industrie, die Montagabend ohne eine finale Einigung zu Ende ging, hält der Fachverband folgendes fest:

Die Aussage der Gewerkschaften, die Arbeitgeber hätten eine Nulllohnrunde vorgeschlagen, ist unwahr. Wahr ist, dass KV-Verhandlungen aus Sicht der Arbeitgeber immer bei Null beginnen. Das heißt, es ist vorab zu klären, welche volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen relevant sind, etwa auch die Inflation in den Exportmärkten der Branche. Darüber hinaus ist zu klären, wie sich die Elemente Umsatzwachstum und Produktivitätswachstum verhalten. Basis für KV-Erhöhungen sind traditionell die Daten zu Inflation und Produktivitätszuwachs, nicht die Umsatzentwicklung.

„Die Gewerkschaften agieren bewusst mit für unsere Branche nicht relevanten Eckdaten. Es werden Halbwahrheiten produziert, die einen Vorwand liefern, um erbost vom Verhandlungstisch aufzustehen, anstatt vernünftig und sachlich zu verhandeln“, so Knill. „Es ist schade, dass die KV-Verhandlungen immer wieder zu populistischen Zwecken missbraucht werden. Offenbar brauchen die Gewerkschaften die Rituale der Empörung zu ihrer eigenen Legitimation. Statt Kooperation, die Lösungen sucht, soll der Konflikt wohl in erster Linie Mitglieder bringen.“

Der Fachverband hat mehrfach betont, zu einem fairen KV-Abschluss bereit zu sein: „Klar ist, dass wir zu einer fairen Lohn- und Gehaltserhöhung für die 130.000 Beschäftigen der Metalltechnischen Industrie bereit sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten exzellente Arbeit und wir werden dies auch entsprechend bewerten. Mit Vernunft und Augenmaß vorzugehen, ist daher im Sinne aller“, so Knill abschließend.

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

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