Hier bin ich in meinen Ängsten gefangen, immer wenn ich das machte schlug das Schicksal erbarmungslos zu.
Sorgen verdrängen, in der Gegenwart bleiben, hier der zweite Teil der Geschichte ohne Limit.
Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern. – Thich Nhat Hanh
Dann schlägt das Schicksal zu: Ich lache ich freue mich und plötzlich der Unfall, die Krankheit, der Tod. Zumindest habe ich es so erlebt.
Eine Möglichkeit ist, mir am Morgen zu überlegen, wofür ich dankbar bin. Zum Beispiel dass ich ein Dach über dem Kopf habe, der Kühlschrank gefüllt ist, ich gleich noch Muße für eine Meditation oder meine Yoga Übungen habe. Ich gesund bin, heute Abend zum Tanzen gehe, die vielen spannenden Bücher, die noch auf meinem Schreibtisch liegen. Meine Freunde, meine Fähigkeiten, usw. Als ich mit dieser Übung vor ein paar Jahren anfing, fiel es mir bereits schwer, 3 oder 4 Dinge aufzuzählen. Irgendwie schien alles normal und nur die Dinge die scheinbar fehlten, marterten mein Bewusstsein. Doch mit ein wenig Übung und Achtsamkeit änderte sich mein Blick. Jetzt kann ich auf Anhieb viele Ereignisse nennen, die mich innerlich auch stark berühren.
Als würde die Schattenwelt sagen: “Vergiss mich nicht, ich lasse mich nicht vergessen”!
Eine weitere Kraftquelle sind für mich gute Wünsche. Ich denke dabei jeden Tag an Menschen aus meinem Umfeld und wünsche Ihnen alles Gute. Klar, zu Anfang fand ich die Übung ein wenig gewöhnungsbedürftig. Da dachte ich erst einmal an gute Freunde, meine Familie. Das war ok und fühlte sich stimmig an. Irgendwann wurde der Kreis dann größer. Und selber Menschen mit denen ich (noch) nicht so gut auskomme, kann ich jetzt Glück wünschen. Und das Gefühl dabei ist tiefer geworden. Warum das Glück auch begrenzen? Geht es den Menschen gut, haben schließlich alles etwas davon.
Am liebsten setzte ich mich auf mein Meditationskissen, wenn in meinem Kopf ein Wirbelsturm tobt. Körper, Rede und Geist bekommen dann Orientierung, woran sie sich orientieren können. Bewusstes Atmen und eine bewusste Haltung nehmen meine Aufmerksamkeit in Anspruch.
Das Schöne an diesen Übungen ist, dass sie zu fast jeder Zeit ohne großen Aufwand möglich sind. Wahrscheinlich macht es gerade am Anfang Sinn, sich auf eine zu konzentrieren, bzw. heraus zu finden, welche zu mir passt, bzw. sich stimmig anfühlt. Vielleicht brauchen Sie auch gar nicht mehr, um auf andere, freudvollere Gedanken zu kommen.
Und natürlich gibt es immer noch Tage, an denen ich mich ausgelaugt fühle. Tage, an denen meine Sorgen mich mächtig auf Trab halten. Doch fühle ich mich dann zum Glück nicht mehr hilflos ausgeliefert. Ich kann dann eine der Übungen machen. Oder mich ganz bewusst entscheiden, heute mal schlecht gelaunt, erschöpft und gereizt ins Büro zu fahren.
Es liegt an uns, mit welchen Gedanken wir den Geist beschäftigen. Vor allem für einen gesunden Ausgleich zu sorgen, wenn die Sorgen überhand nehmen. Richten wir den Blick in erster Linie auf das, was uns gut tut, uns motiviert, uns berührt.
Innere Zufriedenheit erwächst, sobald wir unseren Geist mit Gedanken des Vertrauens, der Dankbarkeit und des Mitgefühls füllen.
Das Schicksal lässt uns aber oft keine Zeit dazu. Wie steht es in der Bibel: “Seid wachsam, ihr wisst weder Zeit noch Stunde”!