IV-GS Neumayer: Österreich bei Pensions-Gleichstellung unter Schlusslichtern in EU – Schnelle Angleichung ist im Interesse der Frauen
“Die Industrie spricht sich klar für eine frühere Angleichung des Pensionsantrittsalters für Frauen aus. Im Großteil der EU-Länder ist eine Angleichung des Pensionsantrittsalters für Frauen und Männer bereits erfolgt. Jene Länder, in denen es noch kein einheitliches Pensionsalter gibt, haben aber bereits Regelungen getroffen, denen zufolge eine Angleichung schrittweise erfolgen wird, bevor es in Österreich so weit sein wird”, so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, heute, Mittwoch. Mit der geplanten stufenweisen Angleichung zwischen 2024 und erst 2033 befinde sich Österreich unter den Schlusslichtern in der EU, die eine Gleichstellung des Pensionsalters von Männern und Frauen umsetzen. Auch die EU habe in den länderspezifischen Empfehlungen zu Österreich kürzlich unmissverständlich zu einer früheren Angleichung geraten.
Zudem stelle das unterschiedliche Pensionsalter vielfach ein Erwerbshindernis für Frauen dar, weil gerade in den letzten Berufsjahren viele Karriereschritte erfolgen. “Ebenso ist die für Frauen im Durchschnitt deutlich geringere Pensionshöhe auch auf den früheren Pensionsantritt zurückzuführen. Eine raschere Angleichung ist daher im Interesse der Frauen und würde auch einen wichtigen Beitrag zur Anhebung des in Österreich – im internationalen Vergleich – geringen faktischen Pensionsantrittsalters leisten”, betonte der IV-Generalsekretär.
“Rufe nach Bonus-Malus-Quotenmodellen bzw. einer Pönalisierung der Betriebe gehen hingegen völlig am Problem vorbei und sind kontraproduktiv sowie sachlich nicht gerechtfertigt. Wir müssen im Pensionssystem selbst ansetzen, um Nachhaltigkeit sicherstellen zu können”, so der IV-Generalsekretär. “Wir müssen heutigen und kommenden Generationen eine verlässliche Altersversorgung garantieren können. Das kann nur gelingen, wenn wir endlich damit anfangen, die steigende Lebenserwartung auch im Pensionssystem entsprechend abzubilden. Nur den Kopf in den Sand zu stecken und zu jeder Reform “Nein” zu sagen, wird das System in absehbarer Zeit unhaltbar machen”, betonte Neumayer.