15-jähriges Jubiläum der UN-Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit
“Geschlechtergleichstellung und die aktive Beteiligung von Frauen sind ein Schlüssel zu Frieden und Sicherheit in der Welt. Nachhaltiger Frieden muss die gesamte Gesellschaft einbinden”, sagt Außenamtsgeneralsekretär Dr. Michael Linhart aus Anlass des 15-jährigen Bestehens von Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit. “Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass Frauen nicht nur in besonderem Maße von Gewalt und bewaffneten Konflikten betroffen sind, sondern ihnen vor allem eine wichtige Rolle bei der Förderung von Frieden und Stabilität zukommt. Ihre aktive Einbindung macht humanitäre Hilfe effizienter, verbessert den Schutz durch friedenserhaltende Operationen und wirkt sich positiv auf den Abschluss und die Nachhaltigkeit von Friedensabkommen sowie den wirtschaftlichen Wiederaufbau aus. Trotzdem bleibt Frauen der Zutritt zu wichtigen Friedensprozessen meist versperrt. Österreich wird sich auch weiterhin konsequent für eine Stärkung der Rolle von Frauen für Frieden und Sicherheit einsetzen”, so Linhart.
Vor 15 Jahren nahm der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Resolution 1325 (2000) an, mit der erstmals die Rolle von Frauen in der Prävention und Lösung von Konflikten, in Friedensverhandlungen, Friedenskonsolidierung, humanitärer Hilfe und Wiederaufbau anerkannt und die Notwendigkeit einer gleichberechtigten und vollen Einbindung von Frauen in alle Bemühungen um den Erhalt und die Förderung von Frieden und Sicherheit betont wurde. Außerdem machte der Sicherheitsrat den Kampf gegen sexuelle und geschlechterspezifische Gewalt in bewaffneten Konflikten zu einer seiner wesentlichen Aufgaben.
Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens widmet sich der UNO-Sicherheitsrat einer Bestandsaufnahme der bisherigen Umsetzung der Frauen-, Friedens- und Sicherheitsagenda. Gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten der UNO wird Österreich im Sicherheitsrat Unterstützungszusagen für eine Stärkung der Rolle von Frauen für Frieden und Sicherheit abgeben. Österreich wird sich unter anderem für eine verbesserte Umsetzung der Resolution in allen Regionalorganisationen einsetzen. 15% des Budgets der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ÖEZA) für Friedenskonsolidierung (Peacebuilding) ist für die Stärkung der Rolle der Frau und Geschlechtergleichstellung reserviert und rd. Euro 1 Mio. aus ÖEZA-Mitteln wird in die Zusammenarbeit mit Frauen-Zivilgesellschaftsorganisationen fließen.
Österreich hat als einer der ersten UNO-Mitgliedstaaten am 8. August 2007 einen Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung von Resolution 1325 (2000) beschlossen, der Maßnahmen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene vorsieht. Ziele des Aktionsplanes sind die Förderung der Einbindung von Frauen in Friedensprozesse, die Stärkung von Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt gegen Frauen, die vermehrte Teilnahme von Frauen an österreichischen Friedenseinsätzen, sowie das Eintreten für mehr Frauen in Führungspositionen internationaler Organisationen wie UNO oder EU.