EU-weiter Wirtschaftsaufschwung: Situation für Österreichs KMU aber nach wie vor kritisch.
RfW-Schoklitsch appelliert an Bundesregierung, stärker auf Förderungsmaßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen zu setzen.
Während sich die wirtschaftliche Situation EU-weit vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stark verbessert hat und diese großflächig positiv in die Zukunft blicken, bilden Großbritannien, Griechenland und vor allem auch Österreich eine negative Ausnahme.
Die Erholung der Wirtschaft in den Euro-Ländern hat langsam auch KMU erreicht und die Zahlen der Aufträge sowie Umsätze im ersten Halbjahr 2015 haben die Erwartungen übertroffen. Dennoch bleibt die Situation vor allem für Österreichs Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und kleine und mittlere Unternehmen kritisch. Gründe dafür sind vor allem die Steuerreform und weitere Erschwernisse im unternehmerischen Alltag, wie die Registrierkassenpflicht und zahlreiche bürokratische Hürden.
“In fast allen Euro-Ländern schaffen es EPU und KMU, vom wirtschaftlichen Aufschwung zu profitieren, nur in Österreich schläft die Bundesregierung nach wie vor. Es braucht endlich einen Kurswechsel und neue Reformen, um die Situation für EPU und KMU nachhaltig zu verbessern. Neue Steuer- und Verwaltungsreformen sollen Ressourcen schaffen, die es Unternehmern ermöglichen, wieder Investitionen zu tätigen. Die Regulierungswut und die vielen bürokratischen Hürden müssen abgebaut werden, damit EPU und KMU nicht schon zu Beginn der Wind aus den Segeln genommen wird. Zusätzlich müssen die Lohnnebenkosten und SV-Beiträge – die in Österreich exorbitant hoch sind – endlich gesenkt und das Geld sinnvoller eingesetzt werden. So könnte man beispielsweise kleinere Unternehmen finanziell unterstützen, anstatt ihnen Kredite zu verwehren und das Geld in Milliardenhöhe in Banken zu stecken”, erklärt KommR Dr. Erich Schoklitsch, Landesobmann des Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender Steiermark, seine Ansätze zur Verbesserung der Situation.
´ Minister Schelling hat in seiner Budgetrede eine Lohnnebenkostensenkung beginnend mit 2017 zwar versprochen, aber auf Grund der Budgetsituation und der zusätzlich anfallenden Kosten in den nächsten Jahren muss eine Umsetzung stark in Zweifel gezogen werden.
Da der unternehmerische Mittelstand in Österreich im EU-Vergleich besonders ausgeprägt ist und damit einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftsstruktur hat, sieht der RfW-Steiermark jedoch in der Unterstützung der EPU und KMU die gewinnbringendsten Lösungsansätze zur Stärkung der heimischen Wirtschaft.