“Sonderangebote, die nur einen Tag gelten” – das ist zwar korrekt, lockt aber niemand hinter dem Ofen vor. Man wirbt mit “Deals” oder – noch besser – mit angeblich besonders billigen “Dealz“. Das “z” kommt aus den ungesetzlichen Tiefen des Darknet, dem Bereich des Internets, in dem Drogen, Waffen und Virenbaukästen feilgeboten werden. Echte Schnäppchenjäger durchforsten alle bekannten Onlineportale, die Tagesdeals anbieten: www.mydealz.de, www.billiger.de, www.kostnixx.de usw. Ja, kann man machen, ist aber zeitraubend..
Neuerdings gibt es den coolen Schnäppchenfinder: Er ist faul, aber effektiv. Er gehört zu den Konsumenten, die wie die viele andere auch zu Amazon, zum zweitgrößten Kaufhaus der Welt, surfen (nur das chinesische alibaba.com ist gigantischer) und easy einkaufen. Sie nehmen, was Amazon präsentiert, bezahlen, was Amazon verlangt, und genießen das bequeme, hauseigene Bezahl- und Rücknahmesystem. Die Ware kommt oft kostenlos und über Nacht. – Ach nein, ich habe mich geirrt.
Also nochmal: Der Schnäppchenfinder surft zum Kaufhaus Amazon, aber da sein Browser schlauer ist, lotst er den Schnäppchenfinder zu einem versteckten Nebeneingang des Kaufhauses. Dort erwarten ihn Tagesangebote, Ausverkaufsware, spottbillige B-Ware und 70 % auf Mode. Alles schön übersichtlich geordnet nach Warenrubriken. Wenn der Schnäppchenfinder dann zur Kasse geht, hat er weniger ausgegeben als andere Amazonkunden.
So ein schlauer Browser ist bares Geld wert – doch wie macht man ihn schlauer?! Durch eine Browsererweiterung (Addon) namens “Amazon Schnäppchenfinder“. Dieses Addon gibt es für Firefox und Google Chrome und ist von Mozilla bzw. Google zertifiziert. Wer dieses Addon installiert hat, der wird beim Einkaufen erst zu dem billigen Amazon gelotst, quasi durch die Hintertür. Warum mehr Geld zahlen als nötig? Amazon selbst macht das so: Es zahlt dem deutschen Staat so gut wie keine Steuern. Diese Hintertür nennt sich Steuerschlupfloch.