Zwei Klassen Medizin gibt es nicht?
Immer wieder sagen dies ROT SCHWARZ, eh ROT TÜRKIS!
So steht es um unser Gesundheitssystem.
Vergangene Woche war im Wiener Donauspital für Hunderte kranke Kinder nur eine Handvoll Mediziner da. Es gab bis zu 16 Stunden Wartezeit. Sogar die Polizei rückte aus, um aggressiv werdende Eltern zu beruhigen. Bei so heftigen Emotionen sollte man in Ruhe hinterfragen, wie es mit der öffentlichen Meinung zu unserem Gesundheitssystem aussieht.
Ärzte sind im Streit mit den Politikern “Götter in Weiß”. Sie vergessen, dass ihr Positivimage die Wartezeiten als Pferdefuß hat. Diese werden als größtes Problem empfunden. Da ist es für die Ärztekammer als ihre Kommunikationsstrategie verlockend, dass im Zweifelsfall die böse Politik mit ihren Gesetzen verantwortlich ist.
In Wahrheit geht es beim Warten im Spital auch um ärztliche (Mehr- )Dienstzeiten und Gehaltszuschläge. Die Kammer ist demnach eine Lobby, die sich um das Geld ihrer Mitglieder kümmert. Vor allem jedoch umfasst die Kritik an der Wartezeit genauso die Haus- und Fachärzte, und wann deren Ordinationsöffnungszeiten.
Der Wunsch der Bevölkerung ist nicht, dass praktische Ärzte länger arbeiten. Nein, es würde eine bessere Koordination genügen, um zu Tagesrandzeiten und am Wochenende offene Praxen zu finden. Was das Desaster im Donauspital vielleicht gemildert hätte.
Wer profitiert von gesundheitspolitischen Turbulenzen?
Keiner. Nicht einmal die Opposition hat etwas von der steigenden Verunsicherung in der Bevölkerung. Niemand glaubt, dass sein krankes Kind zwangsläufig von ihr besser gepflegt würde.
Ein parteiübergreifender Schulterschluss ist aber trotzdem Illusion.
Große Bevölkerungsteile sagen, die Politik dürfe sich nicht einmischen.
Quelle
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