Der Ehemann weint vor Gericht.
Er hatte gehofft und seine Frau die schwerst krebskrank war, konnte nicht mehr hoffen.
Sie teilte es ihm mit, sie könne nicht mehr. Die Schmerzen wurden viel zu viel. Sie schrie vor Schmerzen. Sie schrie ihn an, um Erlösung.
Er war schwerst überfordert, war selbst am Zusammenbruch. Keiner half ihm, er war mit seiner Frau allein. Die Kosten haben alles aufgefressen, der Krebs fraß seine Frau auf.
Nun musste sich der gebrochene Mann vor einem Richter verantworten. Am Ende half er seiner Frau beim sterben und wurde verurteilt.
Ehefrau Waffe bereitgelegt – verurteilt
Und dann geht man auf das Ende zu, auf das eigene, ohne Umkehrmöglichkeit.
Es gibt nichts mehr zu tun als darauf zu warten.
Mit Schmerzen, mit Leiden. Ein Zustand, den eine Niederösterreicherin nicht mehr aushielt: Sie wollte ihr Leben beenden. Ihr Mann legte ihr dazu eine Waffe bereit.
Dafür wurde er jetzt verurteilt.
Sie waren mehr als 40 Jahre verheiratet. Problemlos. „Es gab kaum Differenzen?“, fragt die Richterin in Wiener Neustadt. „Genau genommen, gar keine“, sagt der 73-Jährige. 2016 wurde bei der Frau Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, dann ein Bauchfellkarzinom.
Ende 2017 gab man ihr nur noch Monate zu leben. „Es war katastrophal“, sagt der Angeklagte und erzählt, wie zwischen ewigem Leiden, den Versuchen, Arzneien zu finden, die es erträglicher machen würden, und der Hoffnungslosigkeit Selbstmord ein Thema wurde.
Er wurde zu zehn Monate bedingter Haft verurteilt.
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