ORF-Redaktionsrat fordert Konsequenzen

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Schrom hat durch sein Verhalten die Glaubwürdigkeit der Redaktion beschädigt

Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit sind das höchste Gut im Journalismus. Der ORF-Redaktionsrat ist entsetzt über die jetzt bekannt gewordenen Chats von TV-Chefredakteur Matthias Schrom mit dem damaligen Vizekanzler und FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache. Derartiges Verhalten ist aus unserer Sicht völlig inakzeptabel und verursacht einen massiven Schaden für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk. Die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung ist durch solch ein Verhalten der Verhaberung zwischen dem Verantwortlichen der wichtigsten Nachrichtensendungen Österreichs und dem Chef einer Regierungspartei gefährdet.

Unabhängigkeit ist nicht nur das Recht der ORF-Journalistinnen und -Journalisten, sondern auch deren Pflicht. So steht es im ORF-Gesetz. Und journalistische Mitarbeiter:innen und Programmverantwortliche haben laut Programmrichtlinien alles zu unterlassen, das geeignet sein könnte, Zweifel an der Unabhängigkeit des ORF aufkommen zu lassen. Gegen ORF-Gesetz und Programmrichtlinien hat Matthias Schrom eklatant verstoßen, wenn man den Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft liest.

Ist der ORF wirklich so unabhängig? ÖVP und GRÜNE, und auch die SPÖ spielen dort mit. Auch als die SPÖ in der Regierung war, gab es viel hinter den Vorhängen, was erst öffentlich wurde, durch IBIZA.

Politik will jetzt sogar Journalistenausbildung verstaatlichen? Ist dies Unabhängigkeit?

Der Eindruck von Absprachen zwischen TV-Chefredakteur und FPÖ-Chef ist nicht nur in der Öffentlichkeit verheerend, sondern auch innerhalb des Unternehmens. Eine der wichtigsten Führungspersonen des ORF hat journalistische Mitarbeiter:innen des eigenen Unternehmens gegenüber dem damaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef in ein schlechtes Licht gerückt und sie politisch punziert. Redaktionsleiter müssen den eigenen Journalist:innen gegen Interventionen aus der Politik den Rücken stärken – und ihnen nicht in den Rücken fallen. Anders kann es nicht verstanden werden, wenn ein Chefredakteur einem Regierungspolitiker und Parteichef Tipps gibt, wie er gegen Kolleg:innen vorgehen und Einfluss im …

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Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.

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