Von 2. bis 12. Mai 2023 finden zwei Militärmanöver Schwerpunkte statt: Zum einen das österreichweite Überschalltraining der Luftstreitkräfte und zum anderen die Luftlandegrundausbildung des Jägerbataillons 25 im Raum Klagenfurt.
Bezüglich und als Reaktion auf den Ukraine-Konflikt finden derzeit in etlichen Nato-Staaten große militärische Manöver statt. So übern derzeit 12 Staaten die Sicherung der Seewege nach Europa und im Juni steigen die deutschen Kampfjets zur „Air Defender 2023“ auf.
Manöver auch in Österreich
Doch auch in Österreich braucht sich niemand zu wundern, wenn in diesen Tagen Kampfhubschrauber und Militärjets über die Dächer brausen. Es wird auch grade kein neuer Kriegsfilm gedreht und der reale Konflikt-Schauplatz ist immer noch ein paar hundert Kilometer östlich. Was nicht eben viel ist und auch hier die Bereitschaft erhöht, bzw. erhöhen muss.
Bundesheer: Überschalltraining der österreichischen Luftstreitkräfte
Von 2. Mai bis 12. Mai 2023 trainieren die Eurofighter-Piloten des Bundesheeres Abfangmanöver im Überschallbereich. Pro Tag sind jeweils zwei Überschallflüge zwischen 08:00 Uhr und 16:00 Uhr geplant.
„Dieses Training ist für unsere Luftstreitkräfte unverzichtbar. Der schreckliche Krieg in der Ukraine hat uns mit Nachdruck vor Augen geführt, wie wichtig ein verlässlicher Schutz aus der Luft für einen souveränen Staat ist. Das muss laufend geübt werden und dies auch im Überschallbereich“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Unverzichtbar für eine funktionierende Luftraumüberwachung
Das Fliegen mit Überschall stellt einen unverzichtbareren Teil des Trainings und der Ausbildung unserer Piloten dar und ist für eine funktionierende österreichische Luftraumüberwachung unumgänglich. Ein sicherer Flugbetrieb ist auch bei Einsätzen im Überschallbereich zu gewährleisten und die Flugsicherheit hat auch hier höchste Priorität. Die Piloten trainieren dies unter realen körperlichen Belastungen, welche im Simulator nicht dargestellt werden können. Die enge und äußerst zeitkritische Koordinierung zwischen Militärpiloten, Radarleitoffizieren und der militärische sowie zivilen Flugsicherung ist ebenso wesentlicher Zweck des Trainings.
Geflogen wird beinahe über dem gesamten Bundesgebiet mit Ausnahme von Ballungsräumen sowie den Bundesländern Tirol und Vorarlberg. Die Fluggebiete werden in Zusammenarbeit mit der zivilen Flugsicherung festgelegt. Um den Geräuschpegel möglichst gering zu halten, wird in großen Höhen geflogen.
Maßnahmen zur Reduzierung der Schallausbreitung
Zur Reduzierung der bodennahen Schallausbreitung werden seitens des Bundesheeres folgende Maßnahmen getroffen:
– Die Beschleunigungsphasen der Eurofighter werden so kurz wie möglich gehalten.
– Die Schallverteilung wird laufend dokumentiert, um eine mehrfache Beschallung gleicher Räume auf ein Minimum zu reduzieren.
– Die Ballungsräume um die Landeshauptstädte und die Bundeshauptstadt werden für Überschallflüge ausgespart. Flüge im Unterschallbereich können über diesen Gebieten jedoch jederzeit erfolgen.
– Im Zeitraum zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr sowie am Wochenende bzw. Feiertagen erfolgen keine Trainingsflüge mit Überschallgeschwindigkeit.
– Die Flüge werden über 12.500 Meter Höhe absolviert, um einen auftretenden Überschallknall am Boden zu minimieren.
Überschallgeschwindigkeit
Die Überschallgeschwindigkeit beginnt bei ca. 1.200 km/h. Nähert sich ein Eurofighter dieser Geschwindigkeit, kommt es zu Stoßwellen am Flugzeug. Diese Stoßwellen können am Boden als Überschallknall wahrgenommen werden. Die (Laut‑) Stärke des Überschallknalles ist unter anderem abhängig von der Flughöhe, der Geländestruktur und der Wetterlage.
Rückfragen & Kontakt:
Bundesministerium für Landesverteidigung
Kommando Luftraumüberwachung
Major Martin Baierer
+43 (0)664-622-6616
[email protected]
http://www.bundesheer.at
@Bundesheerbauer
Luftlandegrundausbildung des Jägerbataillons 25=
Das Jägerbataillon 25 (JgB25), der Luftlandeverband der „leichten” 7. Jägerbrigade, trainiert vom 2. bis zum 12. Mai 2023 wieder die Grundlagen luftbewegliche Einsätze (GLE). Bei dieser Ausbildung werden rund 130 Soldatinnen und Soldaten vom Jägerbataillons 25 sowie 50 vom Jägerbataillon 18 aus St. Michael (Stmk) mit fünf Hubschrauber vom Typ S-70 „Black Hawk”, Agusta Bell 212 und Bell OH-58 „Kiowa” im Einsatz sein. Die Ausbildung mit Hubschraubern ist die Kernkompetenz der „25er”, welche regelmäßig geübt werden muss.
Die Klagenfurter Fallschirmjäger werden auf zukünftige Einsätze im In- und Ausland sowie für gemeinsame Einsätze mit dem Jagdkommando ausgebildet. Bei dieser Ausbildung steht die Zusammenarbeit mit Hubschraubern, das Einweisen, die Annäherung, sowie das rasche Auf- und Absitzen im Vordergrund. Aber auch der Transport von Soldaten, Waffen und Ausrüstung muss ständig trainiert und am aktuellen Stand gehalten werden.
Nachtflüge sind in diesem Zeitraum nicht vorgesehen. Geflogen wird jeweils Montag bis Freitag von zirka 08:00 bis etwa 19:00 Uhr in den Räumen Klagenfurt, Klagenfurt-Land, Ferlach, Truppenübungsplatz Glainach. St.Veit, Liebenfels, Launsdorf und Hochosterwitz, insbesondere aber im Nahbereich der Khevenhüller-Kaserne, wo auch die Hubschrauber während der Ausbildung stationiert sind.
Es wird um Verständnis für den auftretenden Hubschrauberlärm ersucht. Weitere Informationen zum Jägerbataillon 25 finden Sie hier.
Quelle | Rückfragehinweise:
Militärkommando Kärnten
Major Mag. (FH) Christoph Hofmeister
Mobil: 0664-622 4304