Was steckt dahinter: am Welt-Mädchentag, dem 11. Oktober, setzt das Kinderhilfswerk Plan International ein leuchtendes Zeichen für die Rechte von Mädchen
Aufgrund des Aufrufs von Plan International erstrahlen am 11. Oktober, dem Welt-Mädchentag, österreichweit 13 bekannte Gebäude und Denkmäler in Pink: das Schloss Leopoldskron, die Universität Wien, der Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz, der UNIQA Tower, das MAK, das Austria Center Vienna, die METAStadt, das Flederhaus, das Gartenbaumuseum Donaustadt sowie das Lentos Kunstmuseum, das ARS Electronica Center, das Grazer Rathaus, das ece Einkaufs-Centrum Kapfenberg und die Homepage der Design-Agentur dmcgroup.
Das Kinderhilfswerk setzt sich mit seiner “Because I am a Girl”-Kampagne dafür ein, dass Mädchen überall auf der Welt die gleichen Chancen und Rechte erhalten wie Buben und will mit dieser Beleuchtungsaktion ein starkes optisches Zeichen für die Rechte von Mädchen setzen. Denn Mädchen sind stark und können zu den “Motoren” ihrer Gesellschaft werden – wenn sie ihre Rechte wahrnehmen können.
Rudi Klausnitzer, Vorstandsmitglied von Plan International: “Für die Rechte von Mädchen wird das Jahr 2015 ein historisches Jahr. Die neuen globalen nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), die die Vereinten Nationen gerade verabschiedet haben, sind eine historische Chance: Sie stützen unser Ziel, Mädchen und Frauen für eine nachhaltige Armutsbekämpfung zu stärken. Auf diese gesellschaftliche Chance, die Benachteiligung von Mädchen so rasch wie möglich zu beenden, macht Plan International auch mit seiner österreichweiten “Pinkifizierungs-Aktion” am Welt-Mädchentag aufmerksam.”
Anlässlich des Welt-Mädchentags veröffentlicht Plan seit 2007 jährlich den “Because I am a Girl”-Bericht zur Situation der Mädchen. Im diesjährigen Report “Das ‚Unfinished Business‘ der Mädchenrechte:
Packen wir es an!” werden die unerledigten Aufgaben in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit aufgezeigt. Auf diese nicht erledigten Aufgaben hinzuweisen, ist Plan gerade jetzt so wichtig, weil die Vereinten Nationen Ende September die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) verabschiedet haben. Plan zieht in diesem Bericht Bilanz:
- Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Indikator für systematische Gewalt gegen Frauen. Mehr als 130 Millionen Mädchen und Frauen in 29 Ländern in Afrika oder im Nahen Osten sind von dieser Menschenrechtsverletzung betroffen.
- Gesetze gegen Kinder-, Früh- und Zwangsheirat bestehen zwar in manchen Ländern, trotzdem werden 15 Millionen Mädchen jedes Jahr vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Das bedeutet, dass täglich rund 41.000 Mädchen als Kinder in die Ehe getrieben werden.
- Frühe Heirat führt zu früher Schwangerschaft, denn verheiratete Mädchen haben meist keine Entscheidungsgewalt über ihren Körper und ihr Leben. Etwa 16 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren weltweit werden jedes Jahr Mutter, die meisten in Entwicklungsländern. Das sind 11 Prozent aller Geburten.
- Je jünger das Mädchen, desto unreifer ihr Körper und höher das Risiko, dass sie und ihr Kind massiven gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Denn Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt zählen zu den häufigsten Todesursachen bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren weltweit.
- Zwar sind die Einschulungsraten gestiegen, doch unter den Kindern, die keine Schule besuchen, sind überproportional viele Mädchen. 62 Millionen Mädchen gehen nicht zur Schule. Haben sie jedoch die Chance, eine Schule zu besuchen, erreichen sie eher höhere Jahrgangsstufen als Buben.
- In Subsahara-Afrika sind die Chancen für arme Mädchen, eine Grundschule zu besuchen, am geringsten.
Diese Zahlen zeigen, dass noch viel getan werden muss. Die SDGs läuten eine neue Ära ein und eröffnen uns die Möglichkeit, mit vereinten Kräften diese Missstände ein für alle Mal zu lösen.
Neben der Pinkifizierung finden, dank der ehrenamtlichen Plan-Aktionsgruppen, auch Informationsveranstaltungen statt: im ece Einkaufs-Centrum Kapfenberg wird der Welt-Mädchentag mit dem Herbstfest von 9.-10. Oktober gefeiert. Am 10. und 11. Oktober gibt es einen Stand in der Linzer Fußgängerzone und im Kino “Moviemento”, der über die “Because I am a Girl”-Kampagne informiert.