Wut, alles fängt damit an.
Es ist das mächtigste Gefühl – und wohl auch das ungeliebteste: die Wut. Schließlich läuft man jedes Mal Gefahr, den Kopf zu verlieren, wenn sie in einem hochkocht. Doch es gibt Wege, auch diesem Gefühl souverän zu begegnen.
Die Wut unter Kontrolle halten, ich bin der Chef, nicht meine Wut. Es braucht sehr viel Übung. Und fix ist nichts.
Die blinde Wut, ist mehr als gefährlich.
Aber auch die kalte Wut.
Die ohnmächtige, hilflose Wut. Wenn der Körper reagiert, ins zittern beginnt, dass Herz bis zum Hals schlägt. Man will nur noch den anderen kränken, beleidigen, bekämpfen, wo es geht.
Das Gefühl der enge, keine Luft mehr zu bekommen, wegzubekommen. Und dann, ja wie im gestrigen Fall, einer der beiden starb.
Wenn die Wut nämlich in einem hochkocht, scheint es zunächst schier unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen und vernünftig zu handeln. Schlecht kontrollierter Ärger kann aber die Beziehungen zum Partner, zu den Kindern, Freunden und Kollegen dauerhaft beschädigen.
Oder für immer zerstören, wie eben im gestrigen Fall
Der junge Mann, muss jetzt damit leben, einen Familienvater, durch seine Wut getötet zu haben.
Trotzdem ist der junge Mann noch immer auf freien Fuß. Die Justiz macht es möglich
Auf alle Fälle, gibt es natürlich Untersuchungen, gegen den 16 jährigen. Er muss zum Amtsarzt, muss sich psychischen Gutachtern stellen. Vielleicht sogar mehreren.
Er darf keinen Führerschein machen, er darf kein Moped fahren. Ja vielleicht nicht einmal ein Fahrrad. Er bekommt strenge Auflagen, muss sich mehrmals in der Woche bei der Polizei melden. Sein Leben ist jetzt nicht leicht.
Bis zur Verhandlung liegt eine lange Strecke hinter ihnen, auch für die Eltern. Die jetzt besondere Verantwortung, über das normale hinaus tragen müssen.
Für die Familie des toten, nun die ist gebrochen. Was genau war, nun, auch in dieser Familie wird genauer untersucht werden. Wie war die Ehe? Auch dieses wird beleuchtet, ist der Mann gewaltätig aufgefallen. Jetzt schaut man in beiden Familien hin.
Polizeibericht: Zur unten angeführten Presseaussendung wird nachträglich berichtet, dass das 38-jährige Opfer am 9. Juni 2020 im Kepler Uniklinikum Linz an den Folgen der Kopfverletzungen verstorben ist.
Presseaussendung vom 07.06.2020, 20:44 Uhr
Ein vorerst Unbekannter versetzte am 5. Juni 2020 kurz vor Mitternacht bei der Straßenbahnhaltestelle am Linzer Hauptplatz einem 38-Jährigen aus dem Bezirk Urfahr Umgebung einen Faustschlag ins Gesicht. Der 38-Jährige ging dadurch bewusstlos rücklings zu Boden und schlug mit dem Kopf am Boden auf. Er wurde in das Kepler Uniklinikum eingeliefert. Ein 17-Jähriger wurde Zeuge der Tat und gab als Beschreibung an, dass der Mann relativ groß und schlank war und kurze helle Haare trug. Nach der Tat stieg der Täter in die Straßenbahn Richtung Urfahr ein und fuhr mit dieser davon. Nach weiteren Zeugenvernehmungen bzw. nach Auswertung der Videoaufzeichnung der Linz Linien konnte ein 16-Jähriger aus dem Bezirk Linz-Land ausgeforscht werden. Der Beschuldigte zeigte sich bei der Vernehmung grundsätzlich geständig. Nach der Anzeigenlegung wurde der 16-Jährige in die Obhut seiner Eltern übergeben.
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Jeder wird es schon gemerkt haben, zittern vor Wut, Rache, als Erleichterung. So kann es auch enden. Und es ist jetzt für keinem leicht. Der Bub wird auch nie verarbeiten, hat er ein Gewissen einen jungen Familienvater am Gewissen zu haben. Er lief auch noch weg. Was besonders erschwerend dazu kommt.
Totschlag, wird einer der Anklagepunkte sein, aber auch unterlassene Hilfeleistung.
Quelle
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