Geht Ihnen das auch so? Wenn ich bei Amazon bestellt habe, fühle ich mich so gut, als hätte ich preiswert eingekauft. Woher das wohl kommt? Durch einen alten Verkaufstrick: Man streiche einen alten Preis durch und ersetze ihn durch einen preiswerteren. Doch wenn man genauer hinsieht, ist es eine „Unverb. Preisempf.“, die durchgestrichen ist. Die sog. unverbindliche Preisempfehlung wird vom Hersteller oder Großhändler ermittelt, muss aber nicht unbedingt angegeben werden. Doch Amazon tut es bewusst, damit sich der Kunde besser fühlt.
Wer verkauft eigentlich seine Ware zum Preis dieser „Unverb. Preisempf.“? Zum Beispiel Fachgeschäfte, die in edlen Einkaufspassagen teure Ladenmieten zahlen müssen. Oder Tante-Emma-Läden, die ums Überleben kämpfen. Amazon muss nirgendwo teure Ladenmieten zahlen oder ums Überleben kämpfen, sondern vertreibt seine Waren über 9 „Logistikzentren“ auf dem platten Land, jedenfalls weit, weit weg von teuren Stadtgrund.
Das einzige, was bei Amazon billig ist, das sind die Billiglöhne seiner über 10.000 festangestellten Vollzeit-Mitarbeiter. Verdi meint sie müssten nach dem Tariflohn des Einzel- und Versandhandels bezahlt werden, nicht nach dem Niedriglohn der Logistikbranche. Doch Amazon kennt keinen Tariflohn – also kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, keine Zuschläge für Nachtarbeit, Urlaub, für Sonn- und Feiertage, auch nicht für Weihnachten. Das einzige, was Amazon will: mehr verdienen, noch mehr verdienen und mich glauben lassen, ich hätte preiswert eingekauft!
Doch es gibt tatsächlich einen Zugang zum billigen Amazon: Dort bietet Amazon zu allen Warengruppen stark verbilligte Angebote. Man müsste nur immer daran denken, diese Website zum Einkaufen zu nutzen. Man will ja schließlich nicht zu viel bezahlen. Deshalb installieren Sie lieber gleich den kostenlosen „Schnäppchenfinder“. Diese Browsererweiterung gibt es für Firefox und Google Chrome und ist mit einem Klick installiert, ohne Neustart. Wer dann „amazon.de“ eingibt, landet automatisch beim wirklich billigen Amazon.
© R.S.