Die Schuld von sich schieben kann die Politik gut auch beim Thema Armut

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Volkshilfe zu neuen Armutsdaten: 2022 waren mehr als 1,5 Millionen Menschen von Armut oder Ausgrenzung bedroht

Wien (OTS) – Insgesamt sind in Österreich 1.555.000 Menschen von Armut und Ausgrenzung gefährdet. Die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquote liegt damit bei 17,5 Prozent und nimmt damit um 0,2 Prozentpunkte zu, ist also weiter auf hohem Niveau. 201.000 Menschen galten 2022 als erheblich materiell und sozial benachteiligt. 2,3 % der Bevölkerung waren 2022 von dieser Armutslage betroffen, im Jahr 2021 waren es nur 1,8%.

Das zeigen die heute veröffentlichten EU-SILC-Daten, die jährlich von der Statistik Austria erhoben werden. Sie sind die wichtigste Datenquelle zu Einkommen, Armut und Lebensbedingungen von Menschen in Österreich.

 Regierungsziel Halbierung der Armut in weiter Ferne – rasch strukturelle Maßnahmen gegen die Profit-Preis-Spirale

Volkshilfe und andere Sozialorganisationen schlagen seit über einem Jahr Alarm: die Ressourcen für die direkte Hilfe sind knapp, die Warteschlangen immer länger. Längst sind nicht nur die Einkommensärmsten in der Sozialberatung. Die hohen Preise für das  Lebensnotwendige, insbesondere für Energie, Lebensmittel und Wohnen belasten Menschen bis in die Mittelschicht“, mahnt Volkshilfe Direktor Erich Fenninger.

Die bisherigen Maßnahmen der Regierung reichen nicht aus, um Armut zu bekämpfen. Wir müssen die Profit-Preis-Spirale beenden und strukturelle Maßnahmen zur sozialen Absicherung treffen. Das hieße die Einführung einer Kindergrundsicherung, einer Energie-Grundsicherung, einer Mietpreisbremse und langfristige Verbesserungen beim Arbeitslosengeld und der Mindestsicherung.” „Denn anders lässt sich das Ziel der Regierung, die Halbierung der Armut in einem der reichsten Länder der EU nicht umsetzen“, so Fenninger weiter.

Kinderarmut in Österreich: mehr als jedes 5. Kind

Laut EU-SILC-Zahlen waren 2022 353.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. In absoluten Zahlen sind das 15.000 Kinder und Jugendliche weniger als im Jahr davor (2021: 368.000) – damit stagniert die Kinderarmut auf hohem Niveau. Das Risiko sozialer Ausgrenzung ist für Kinder ungleich höher – 22% der 1,6 Millionen Kinder gegenüber der Gesamtbevölkerung mit 17,5%. Relativ gleichbleibend zeigt sich auch der Anteil an Kindern, die in einem einkommensarmen Haushalt leben: konkret waren das 2022 316.000 Kinder und Jugendliche (2021: 320.000).

Da die Einkommensdaten sich auf das Jahr 2021 beziehen, sind die Daten zur materiellen und sozialen Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand (“Deprivation”) hinsichtlich der Teuerung besonders relevant. Denn alleine der Blick auf Einkommen sagt uns noch nichts über die konkreten Lebensbedingungen aus.

Mehr als 100.000  Kinder leben in materieller Deprivation, also in einem Haushalt, für den wichtige Güter des täglichen Bedarfs nicht leistbar sind. 78.000 (2021: 43.000) Kinder leben in Haushalten, die es sich nicht leisten können, jeden 2. Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu essen, 40.000 (2021: 34.000) in Haushalten, die ihre Wohnung nicht angemessen warm halten können. 278.000 (2021: 243.000) Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren leben in einem Haushalt, der es sich nicht leisten kann, zumindest einmal im Jahr Urlaub zu machen. 123.000 (2021: 118.000) leben in Familien, die mit Zahlungen im Rückstand sind. Hier zeigen sich Anstiege – unter anderem im Bereich der Energiearmut. Der Winter der Teuerung wurde zum Winter der kalten Wohnung für armutsbetroffene Familien. Das bestätigte auch eine Studie von Gesundheit Österreich GmbH und Volkshilfe Österreich“, betont Fenninger abschließend.

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Wie auch dieser Bericht: So sagt Kocher laut FPÖ: „Die Konsumenten seien selbst schuld an den hohen Preissteigerungen!“
Jetzt geht es der Teilzeitarbeit an den Kragen, Teilzeitarbeitende sollen noch weniger Lohn bekommen und keine Pension, so die ÖVP.

Die Konsumenten: Wirtschaftsminister schiebt Schuld für die Rekordinflation auf die Konsumenten ab.
Und Teilzeit muss so unattraktiv wie nur möglich werden. Teilzeit, sei keine richtige Arbeit, sondern ein Ruhepolster für Menschen, die Arbeit vorschieben würden, kommt es aus der ÖVP. ÖVP: „Keine Pension für Teilzeitkräfte!“

„Dieser Wirtschaftsminister ist die Höchststrafe für die unter der Teuerung leidenden Österreicher!“ So kommentierten FPÖ-Generalsekretär NAbg. Michael Schnedlitz und FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin und Sozialsprecherin NAbg. Dagmar Belakowitsch die heutigen Aussagen von ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher im Ö1-Frühjournal. Er vertrat dort die Ansicht, dass es an den Konsumenten liege, um die Rekordinflation nach unten zu bringen. Wörtlich sagte er: „Also wenn jetzt irgendjemand die Preise stark erhöht, dann geht es darum, natürlich auch selbst zu entscheiden, dorthin zu gehen, wo die Preise nicht so stark gestiegen sind. Ganz wichtig, um die Inflation auch in nächster Zeit nach unten zu bringen.“ Diese Aussage ist in den Augen der FPÖ-Sozialsprecherin ein Hohn: „Energie, Heizen, Miete, Lebensmittel, Treibstoff – seit über einem Jahr leiden die Menschen unter Rekordpreisen. Das ist hausgemacht durch eine verfehlte Coronapolitik und die Teilnahme Österreichs am Wirtschaftskrieg gegen Russland. Und dan…

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