Ein schweres Leben und die Sucht machte alles kaputt

Myriams-Fotos / Pixabay

Sie die sehr viel Gewalt im Leben erfahren hatte wurde süchtig.
Entwickelte eine schwere Persönlichkeitsstörung und die Sucht verstärkte dies alles noch.

Statt Hilfe zu suchen, es ist nicht leicht Hilfe zu finden. Verstärkte sich die Sucht so sehr, dass sie ihren Lebensgefährten erstach der ihr ebenfalls Gewalt antat.

Eine 40-jährige Frau, die stark betrunken in Linz ihren Freund erstochen haben soll, hat sich am Mittwoch vor einem Geschworenengericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord vor, der Verteidiger sieht fahrlässige Tötung. Der Tatablauf ist unklar, denn die Angeklagte schwankt zwischen Erinnerungslücken und “Flashbacks”. Ein Urteil dürfte erst im Juni gesprochen werden.

Das bisherige Leben der Angeklagten war geprägt von Gewalt vonseiten des Vaters und ihrer Partner, jahrzehntelanger Alkohol-und Tablettensucht sowie daraus resultierend von häufigen Selbstverletzungen durch Ritzen. 2012 lernte sie in einem Entzugsprogramm das spätere Opfer kennen und lieben – der erste Mann, der sie nicht geschlagen hat und sich offenbar um sie kümmerte. Auch er hatte allerdings Alkoholprobleme.

Messer in die Brust gestochen

Am 1. Juli des Vorjahres erhielt der 53-Jährige die Kündigung seines Dienstgebers. Nach dieser Nachricht tranken er und die Angeklagte in seiner Wohnung bis in die Nacht hinein jede Menge, die Frau nahm auch Tabletten. Kurz vor 3.00 Uhr soll sie ihm ein Küchenmesser, mit dem die beiden zuvor Käse geschnitten hatten, in die Brust gestoßen haben. Anschließend rief sie Polizei und Rettung. Der Mann verblutete, seine Freundin ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Angeklagte hatte 1,96 Promille und Medikamente intus, das Opfer 2,82 Promille.

Sucht als “einzige Konstante im Leben”

Die psychiatrische Sachverständige Adelheid Kastner attestierte der Angeklagten eine Persönlichkeitsstörung durch “die einzige Konstante in ihrem bisherigen Leben”, die Sucht. Die Beeinträchtigung der 40-Jährigen zum Tatzeitpunkt schätzt sie allerdings aufgrund der Gewöhnung nur als “leicht- bis mittelgradig” ein. Die Konzentration diverser Substanzen aus Medikamenten bezeichnete auch Monticelli als “im therapeutischen Bereich”.

Hier der ganze Bericht