Erfolg für LKA Wien

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Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Europol, dem Landeskriminalamt Wien (Außenstelle Zentrum Ost) und dem Bundeskriminalamt konnte eine in ganz Europa agierende Einbrecherbande gestoppt werden. Den auf jugendliche Einbrecherbanden spezialisierten Wiener Kriminalbeamten gelang es nach 18-monatiger Ermittlungsarbeit mehrere Mitglieder der hochspezialisierten kriminellen Vereinigung zu identifizieren. Die Gruppierung war als MOCG (Mobile Organized Crime Group) tätig und bestand zu einem großen Teil aus Minderjährigen aus Serbien. Ihnen wurden 31 Wohnungseinbrüche und diverse andere illegale Aktivitäten in ganz Europa angelastet. Es kam mittlerweile zu zwei Verurteilungen.

Auf die Spur dieser MOCG kam das LKA Wien, als zwei Mädchen Ende 2017 bei einem versuchten Wohnungseinbruch in Wien festgenommen worden waren. Die beiden Frauen behaupteten zunächst, minderjährig zu sein und gaben den Behörden falsche Identitäten, weshalb sie kurz darauf von den österreichischen Behörden freigelassen werden mussten. Später konnte ihre wahre Identität festgestellt werden und es wurden von der Wiener Staatsanwaltschaft europäische Haftbefehle erlassen. Die Frauen waren 16 und 18 Jahre alt und wurden im Mai 2018 bei einem weiteren Einbruch in Deutschland festgenommen. Im Oktober 2018 wurden sie von den deutschen Justizbehörden nach Österreich geliefert.

Die auf MOCG spezialisierten Wiener Kriminalbeamten konnten mittlerweile zwölf Mitglieder der serbischen Bande identifizieren. Ihnen werden derzeit 31 Wohnungs-einbrüche in Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz angelastet. Die Gruppe war gut organisiert, europaweit tätig und tauschte regelmäßig ihre Mitglieder aus. MOCG setzen oft Minderjährige ein, um ihre kriminel-len Aktivitäten auszuüben. Inzwischen wurden zwei weitere Mitglieder der serbischen MOCG in Belgien verhaftet, weil sie ähnliche Fälle wie in Österreich begangen hatten.

Chefinspektor Andreas Lang, Leiter der Wiener Zentralstelle für länderübergreifende MOCG-Ermittlungen: „Den typischen Einbrecher gibt es nicht mehr. Die Bevölkerung muss sensibilisiert werden, dass auch Jugendliche und Kinder in organisierter Form Einbrüche begehen. Verdächtige Wahrnehmungen in Stiegenhäusern und Wohnobjekten sollten sofort der Polizei gemeldet werden.“

Die Rolle von Europol bei den Ermittlungen:

Im Jahr 2018 organisierte Europol zwei operative Treffen von Polizisten aus Öster-reich, Deutschland und der Schweiz in Wien. Hierbei wurden Fälle verglichen und Verbindungen der kriminellen Gruppen in den jeweiligen Ländern festgestellt. An einem weiteren Treffen nahmen Belgien, Frankreich, Deutschland, Serbien und die Schweiz mit dem österreichischen Bundeskriminalamt teil, um Informationen auszu-tauschen und die Zusammenarbeit und die Bekämpfung der Eigentumsdelikte zu verstärken.

Dies führte zur Erstellung eines Analyseberichts, der zu einer Verurteilung als organisierte Kriminalität anstelle der üblichen Bandenkriminalität führte. Dies ist ein Meilenstein bei Wohnungseinbrüchen, da diese Art von Verurteilung in solchen Fällen selten ist.

Europol begleitete die Untersuchungen durch operative und analytische Unterstüt-zung, was dazu beitrug, Verbindungen zu den in mehreren EU-Mitgliedstaaten begangenen Straftaten zu aufzudecken. Das Europol Analyseprojekt FURTUM ist verantwortlich für alle Bereiche von Eigentumsdelikten wie Großdiebstähle, bewaffnete Raubüberfälle (Banken, Schmuck, Geldtransporter und Depots), KFZ-Verbrechen, Frachtverbrechen, Metalldiebstahl, organisierter Taschendiebstahl.

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