Heutzutage wird alles und jeder gefördert, man muss nur wissen, wie man an die Fördertöpfe kommt. Ist das echt so?
Nein, im Gegenteil: Private wie Unternehmer werden von all den Förderungen oft überfordert.
Förderungen, Beihilfen, Zuschüsse
Für Private:
- Wohnbauförderungen, Heizkostenzuschuss, Altbausanierung, Ökologisierungs-Maßnahmen, Wohnschirm, …
- Befreiung von Telefongebühren, Rezeptgebühren, Ökostrompauschale, ORF-Beitrag, …
- AMS Beihilfen für Dienstnehmer wie die Versicherung, Kombilohn, Zuschüsse zu Weiterbildungen oder das Unternehmungsgründungsprogramm, …
- uvam. werden u.a. hier aufgelistet.
Für’s Business:
- Gründungszuschuss des jeweiligen Bundeslandes und der WKO
- Energiekostenpauschale für Kleinst- und Kleinunternehmen
- das NÖ Digitalisierungs-Impulsprogramm „digi4wirtschaft“
- Förderung der Lehrausbildung, Eingliederungsbeihilfe, Förderung bei der Einstellung von Menschen mit Behinderung, usw.
- Glasfaser-Anbindung für KMU/EPU
- Presseförderungen wie die neue Qualitätsjournalismusförderung auch für Online-Medien
- + weit über 100 weitere Fördermöglichkeiten listet die WKO hier.
Diese Listen sind keineswegs vollständig und auch kein, wie auch immer sortiertes Ranking.
Gemeinsame Gemeinheiten: Die Voraussetzungen und Regeln
Gemeinsam ist all diesen hier aufgezählten Möglichkeiten nur, dass wir sie genau kennen. So genau wie man deren Voraussetzungen zum einen aus Berichten von Kollegen, aus Zusendungen Betroffener und aus eigener Erfahrung kennt.
Und genau dieser Berg an Voraussetzungen und die Untiefen eines Meeres aus Regeln und Bedingungen ist es, welcher zu viele Förderwerber schon am Beginn vom Fördertopf abschneiden. Dazu kommen etliche technische Probleme und Hürden, welche vor allem weniger digital veranlagte Menschen verzweifeln lässt.
Sozialer Hürden- und Spießrutenlauf
Die größte Gemeinheit und der häufigste Ablehnungsgrund ist aber jener der sozialen Hürde.
Das betrifft natürliche wie juristische Personen: Man ist nur in einer gewissen Verdienst-, bzw. Einkommenssituation förderbar:
Wer zu viel hat, fällt nach oben raus – aber wer zu wenig hat auch!
Wofür sind also all die Förderungen mit Forderungen gut, wenn die
- nur bestimmten, bereits potenten Personen, Vereinen und Firmen zur Verfügung steht?
- mehr Ausnahmen als Inklusion bietet und genau jene Personen und Zwecke ausschließt, für die es lt. Werbung genau passen würde?
- so weit als möglich am kolportierten Ziel vorbeischießt?
- eine Menge Vorleistung und Ausdauer im Behördendschungel erfordert?
- Antragsstellung nur online mit etlichen umständlichen, nicht funktionierenden Formularen möglich ist?
- … ?
Förderung mit (Über)Forderung: eine Seifenblase!
Viele dieser ach so großherzigen Herrschaften plakatieren diese Förderungen, weil sie sich selbst beweihräuchern wollen, damit die dahinter stehenden pol. Parteien Wahlauftrieb bekommen.
Bringt das Propagieren von immens komplexen Förderungen und Beihilfen jetzt einen echten Nutzen für Personen in Not, Start-ups oder Durchstarter mit Förderbedarf? Eher nicht, weil:
- Private Förderwerber schickt man eh lieber zum Sozialamt oder Schuldnerberatung, bevor man diese Klientel durch den §-Dschungel führt.
- Business Förderwerber werden von den zu oft unerfüllbaren Voraussetzungen niedergemacht und zu einer perversen Offenlegung betriebsinterner Abläufe und Daten gezwungen.
Also ist jede Förderung mit (Über)Forderung ohnehin nur eine Seifenblase, die sich mal gut anhört, aber bei näherer Betrachtung in Nichts auflöst.
Sicherlich sagen sich die schwarzen Systemerhalter der dunklen Macht: “Selber Schuld, das faule Pack bringt uns Superfleißigen nichts, braucht also auch nicht gefördert zu werden!” Und jeder einzelne Bürger dieser Kategorie glaubt, er würde alle Faulen allein aus eigener Tasche finanzieren müssen.
Ein Satz, den Politiker sogar in die meisten Wahlreden einbauen: “Wir haben dies und das finanziert …” Wir, also die Politiker selbst, zücken ihre Börsen und geben ihre kargen Löhne für die Allgemeinheit …
Beispiele für diese Behauptungen
gäbe es viele. Nur dann würde dieser Beitrag 10 x so lang und da es dennoch keiner glaubt, weil mal damit ja “lauter Blödsinn” schreibt, daher der Rat:
Probieren Sie es mal selber aus, NUR mit den persönlichen und oder finanziellen Voraussetzungen der Zielgruppe auch an so eine, für jene Gruppe bestimmte Förderung zu kommen.
Aber wussten Sie, dass
- man sogar für den privaten Heizkostenzuschuss zu arm sein kann?
- die selbst finanzierten staatlichen Versicherungsleistungen abgelehnt werden können?
- alle Anträge für Befreiungen von Gebühren heute hpts. online angeboten werden, deren Programme aber oft nicht funktionieren?
- all die Energiekostenpauschalen nur ÜBER bestimmten Umsatzgrenzen und AB einer bestimmten, hohen Ausgabebuchung gewährt werden?
- das NÖ Digitalisierungs-Impulsprogramm „digi4wirtschaft“ hpts. aus absurden Regeln, Ausnahmen und Ausschlüssen besteht und damit genau die beworbene Zielgruppe nicht an den Fördertopf lässt?
- die neue Qualitätsjournalismusförderung mit ihren tonnenweise, realitätsfremden Voraussetzungen und überfrachteten Regelwerk sehr viele kleine Redaktionen ausschließt?
“Woran es liegt, dass der Einzelne sich nicht wohlfühlt, obwohl es uns allen so gut geht.“ – Towje Kleiner