Ich brauche Hilfe! Genau das konnte Silvia S nicht ausdrücken

Lieber zur Massenmörderin werden, anstatt Hilfe anzunehmen?

Silvia S hätte Hilfe bedurft, diese Hilfe ist nur durch Vertrauen aufrecht zu erhalten und genau das war bei Silvia S nicht gegeben.

Ihre Mutter kritisierte sie ununterbrochen.
Die Schwester stellte sich höher über Silvia hinaus.

Die Freunde? Sie erkannten Silvia Verletzlichkeit nicht, wollten es auch nicht.

Silvia S. steckt in einem Zirkel der Entfremdung von der Welt, der nur durchbrochen werden könnte, würde sie sich als hilfsbedürftig akzeptieren. Ebendas aber scheint unmöglich. Das Defizitäre, die Wut auf das eigene Nichtfunktionieren, schlägt um in Trotz, Lügen und Überheblichkeit. In den Blicken ihrer Umwelt glaubt die Heldin unablässig, ein Urteil über sie zu erkennen – und hat damit ebendeshalb zunehmend recht. Im Film über Kevin war es der Sportbogen, welcher der labilen Hauptfigur Halt gab und ins Verderben führte. Hier ist es das Sportschützengewehr der ehemaligen Biathletin. Anders als Silvias Familienmitglieder entzieht es sich den Liebkosungen nicht.

Silva S. Der Weg in die Dunkelheit. Der Weg der Ermordung der eigenen Tochter, Schwester, Mann und Menschen die sie gar nicht kannte.

Ich brauche Hilfe kommt so schwer über die Lippen. Es kommt so schwer über die Lippen weil das Vertrauen in die Welt so schwer ist. In eine Welt die in Widersprüche und Paradoxone eingewickelt scheint.

Die Sprache in der Welt der Sprachlosigkeit  machte Silvia S zur Massenmörderin.