“Ich wollt halt noch ein bisschen leben”! Sagte ein Bankräuber zu seiner Verteidigung bei Gericht.
. Er habe “a paar Tausender” benötigt, “weil das kann’s nicht g’wes’n sein”, erklärte Hans A. (68) einem Schöffensenat. Er wurde am Ende rechtskräftig zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Hans A überfiel die Bank Austria in Wien Liesing, weil sein Leben bis jetzt mehr als Arm war. Er ist ja nicht das erste Mal im Gefängnis sondern verbrachte fast sein ganzes Leben darin.
Der Angeklagte beeindruckte das Gericht mit seiner kriminellen Karriere – “leider”, wie er auf einen entsprechenden Vorhalt von Richter Thomas Kreuter anmerkte. 1974 hatte er als Mitglied einer Bande drei Banken ausgeraubt, wobei es in einem Fall zu einer Schießerei kam, die zwei Verletzte forderte. Dafür wurde A. zu 20 Jahren schwerem Kerker verurteilt. Vier Wochen nach seiner Entlassung im Jahr 1993 beging er den nächsten Raubüberfall, der ihm 18 Jahre Haft einbrachte, die er bis zum letzten Tag verbüßte.
Erst seit 2011 frei, ab da lebte er von der Mindestsicherung, die ihm zu wenig war.
Seit 2011 lebte er von der Mindestsicherung und einer Mietbeihilfe und kam damit mehr oder weniger über die Runden. Dann traten allerdings gesundheitliche Beschwerden auf. Eines Tages sei er “mit extremen Schmerzen in der U- Bahn zusammengebrochen”, berichtete er dem Senat. Bei einer ärztlichen Untersuchung wurden Diabetes und Rheuma festgestellt: “Ich hab’ nicht mehr schwimmen gehen können.” Vorübergehend sei er sogar im Rollstuhl gesessen.