Der bekannte Architekt und Karikaturist Gustav Peichl ist tot. Er verstarb am Sonntag im Alter von 91 Jahren. Wir haben einige Stimmen aus Kunst, Kultur und Politik zusammengefasst.
NEOS: „Kunst ist das, was bleibt, wenn wir gehen. Gustav Peichls Vermächtnis wird immer bleiben.“
Tief betroffen zeigt sich NEOS-Kultursprecher Sepp Schellhorn über den Tod des Architekten und Karikaturist Gustav Peichl: „Peichls Kunst war politisch, pointiert, jedoch nie feindselig oder untergriffig. Er gab der Politik viele Gesichter. Sein ,Ironimus‘ wird wohl für immer an den lebensbejahenden Mann mit der dicken Brille erinnern. Denn Kunst ist das, was bleibt, wenn wir gehen. Gustav Peichls Vermächtnis wird immer bleiben.“
Das MAK trauert um Gustav Peichl
„Wir sind tief betroffen über das Ableben von Gustav Peichl, der als begnadeter Architekt und treffsicherer politischer Karikaturist ein unschätzbares geistiges und kulturelles Erbe hinterlässt. Noch im Frühjahr 2018 hat Gustav Peichl im MAK die Ausstellung ‘GUSTAV PEICHL. 15 Bauten zum 90sten’ eröffnet. Er war nicht nur ein beeindruckender Künstler, Gustav Peichl war als Mensch ein Gesamtkunstwerk. Wer immer die Ehre und Freude hatte, ihm persönlich zu begegnen, wird seinen Intellekt und Wortwitz unvergessen in Erinnerung behalten“, so Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK.
Sobotka: Peichl war scharfzüngiger Beobachter der Politik
Tief betroffen vom Ableben Gustav Peichls ist Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Peichl sei ein scharfzüngiger Beobachter der Politik gewesen und habe nicht nur als Karikaturist die Kunst und Kultur in Österreich mitgeprägt. Auch als Architekt sei er ein Aushängeschild Österreichs gewesen. “Mit Gustav Peichl verlieren wir einen großen Österreicher und Europäer, der weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt und geachtet war. Seine zahlreichen Bauwerke werden unsere kulturelle Landschaft noch über Jahrzehnte prägen“, so Sobotka.
Bures tief betroffen vom Ableben Gustav Peichls
Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures zeigt sich tief betroffen über die heutige Nachricht vom Ableben des Architekten und Karikaturisten Gustav Peichl: “Er war ein Multitalent. Einer der prägendsten Architekten der österreichischen Nachkriegszeit und scharfsinniger Karikaturist der innenpolitischen Bühne. Von ihm karikiert zu werden, war nicht immer angenehm, aber eine große Ehre. Kaum jemand begleitete das innenpolitische Geschehen in Österreich länger, ironischer und humoriger als Gustav Peichl“, so Bures.
Die ORF-Landesstudios sind Architekturgeschichte
Dies sind nur ein paar der zahlreichen Kondolenzschreiben bekannter Persönlichkeiten und Institutionen. Wir sind sicher, es werden noch mehr werden und man darf auch mit Programmänderungen im ORF rechnen.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Als Architekt hat Gustav Peichl mit dem Bau von sieben ORF-Landestudios wesentlich zum unverwechselbaren Erscheinungsbild des ORF beigetragen. Dabei hat er die wichtigste Funktion des ORF – die Verbindung zum und Dienstleistung am Publikum – mittels einer offenen, klaren und zugänglichen Formsprache verwirklicht.
Er bereitete den Weg des ORF zu seiner heutigen Nähe zu den Österreicherinnen und Österreichern als modernes und verbindendes Medienunternehmen. Mit Peichl verliert der ORF einen großen Geist – nicht nur als Architekt sondern auch als kritischen Denker ‚Ironimus‘. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.“
Programmänderungen in memoriam Gustav Peichl
Neben aktueller Berichterstattung und vorbehaltlich weiterer Programmänderungen zeigt der ORF heute, am Montag, dem 18. November, Nachrufe auf Gustav Peichl – im „kulturMontag“ (ab 22.30 Uhr) in ORF 2 und in „Kultur Heute“ (19.45 Uhr) in ORF III. Um 23.30 Uhr folgt in ORF 2 die Dokumentation „Gustav Peichl: Der Doppeltäter – Am Anfang war der Strich“. Radio Ö1 wiederholt in memoriam Gustav Peichl am Freitag, den 22. November um 16.05 Uhr unter dem Titel „Ich bin ein Anhänger der sparsamen Grundrisse“ ein „Im Gespräch“ aus dem Jahr 2015, das Renata Schmidtkunz mit dem Architekten, Autor und Karikaturist führte.
Natürlich sprechen alle hier genannten der Familie ihr tiefstes Beileid aus – wir schließen uns dem an …