Viele Europäische Länder haben in den vorigen 70-er Jahren Kreisverkehre verbannt, doch Ende der 90-er Jahre kamen sie wieder, jedes Dorf musste mindestens einen haben. Doch erst jetzt scheint wieder eine Phase des Rückbaues zu beginnen …
In den 90-er Jahren wurden wir als junge Zeitungs-Korrespondenten recht oft zu den Eröffnungen des xten Kreisverkehrs geladen. Und wir haben diese “ultimative Lösung aller Verkehrsprobleme” (O-Ton Politiker und Experten) gerne als Stau-Magneten und Sponsoring für Mechaniker kritisiert.
Es war ja oft zu beobachten, wie sich Verkehrsteilnehmer aller Klassen vor, in und nach diesen Ringelspiel verhielten: Wie die rinderwahnsinnige Kuh vor’m neuen Tor. Und das blieb auch bis heute so. Die einen zögern lange, trauen sich nicht reinfahren, die anderen rauschen ohne Rücksicht durch – einig sind und waren sich alle nur beim Verlassen: Blinken ist Luxus.
Die Autobahn Anschlussstelle Leobersdorf war einst ein medial hochgepriesenes Projekt, aber als Kreisverkehr schon vor ARED Park und LEO Einkaufspark vom ständig steigenden Verkehrsaufkommen überfordert. Nun ist endlich Schluss damit, endlich haben wieder Ampeln das Sagen an dieser wichtigen Kreuzung.
Stabilere Bremszonen, neuer Unter- und Aufbau
Wir haben den Beginn der Umbauarbeiten im Juli besucht und mit den Arbeitern gesprochen, aber auch mit Anrainern und Verkehrsteilnehmern.
So wurde uns erklärt, warum man nicht bloß den Kreisel (wie die Deutschen dazu sagen) wegrasiert und Ampeln aufstellt. Denn man musste auch den gesamten Unter- und Aufbau erneuern, weil immer größere Kräfte auf die Fahrbahnen wirken.
Daher wurden die Bahnen darunter auch betoniert statt wieder nur mit Asphalt versehen. Dies, “weil etwa die Bremskräfte der Fahrzeuge mit der Zeit richtige Wellen in den oberen Belag machen” so einer der Arbeiter. Kein Wunder: Immer mehr LKW’s sind unterwegs und auch die privaten Fahrzeuge nehmen heutzutage an Gewicht zu. Egal ob viel gehasster SUV, oder hoch gehypte Elektro-Autos.
Anrainer und Verkehrsteilnehmer waren angesichts der Mega-Baustelle etwas ungehalten, denn sie verursachte natürlich auch wieder Stau. Vor allem der Einkaufspark war in den Monaten zeitweise nur schwer zu erreichen. Klar, Bauarbeiten verändern den Takt und kein Algorithmus der Ampeln kann genau vorhersehen, was am Einkaufssamstag los ist.
Doch dies regelten eigens dafür eingesetzte Personen, sie griffen nötigenfalls in die Ampelphasen ein.
Kreuzungsumbau in Leobersdorf abgeschlossen
Die Kreuzung der A 2 mit der B 18 und der L 4021 bei der Anschlussstelle A 2 Leobersdorf war bislang als Kreisverkehr angelegt und wurde nunmehr zu einer Ampelkreuzung umgebaut. Landesrat Martin Eichtinger hat kürzlich in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit ASFINAG Geschäftsführer Andreas Fromm, NÖ Straßenbaudirektor Josef Decker und Bürgermeister Andreas Ramharter die offizielle Verkehrsfreigabe der neu gestalteten Kreuzung vorgenommen.
Landesrat Martin Eichtinger betonte dabei: „Der Kreuzungsumbau hier in Leobersdorf verfolgt zwei Ziele: Zum einen wird die Verkehrssicherheit erhöht und zum anderen kommt die Verbesserung des Verkehrsflusses den Pendlern zu Gute.“ Andreas Fromm von der ASFINAG sagte: „Wir wollen, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer rasch und staufrei an ihr Ziel kommen. Mit diesen Maßnahmen haben wir dieses Ziel auch erreicht.“
Auf Grund der vorhandenen Verkehrsbelastungen ist dieser Knoten in Leobersdorf immer wieder an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gestoßen. Es kam dadurch bei den Verkehrsspitzen immer wieder zu einer vermehrten Staubildung. Das Land Niederösterreich und die ASFINAG haben sich daher dazu entschlossen, die Kreisverkehrsanlage der Anschlussstelle in eine ampelgeregelte Kreuzung umzubauen. Mit der Errichtung des geplanten Geh- und Radweges auf der östlichen Seite der L 4021 entlang des Einkaufszentrums, im Nahbereich der Kreuzung, wird die Verkehrssicherheit auch für Fußgänger und Radfahrer wesentlich erhöht.
Der Umbau der Kreuzung umfasste die Herstellung einer neuen ampelgeregelten Kreuzung mit einem Bypass im Knotenbereich, der von der Autobahnabfahrt auf die B 18 Richtung Hirtenberg führt. Zu einer wesentlichen Erhöhung der Verkehrsflüssigkeit sollen außerdem zwei Linksabbiegestreifen auf der B 18 – von Hirtenberg kommend – hin zum Autobahnzubringer und zwei gerade Fahrspuren vom Autobahnzubringer beitragen.
Im Zuge der Baumaßnahmen wurde auch ein Linksabbieger (aus Hirtenberg kommend) zur neuen Park & Drive Anlage errichtet. Die Umbauarbeiten führte die Arbeitsgemeinschaft Gebrüder Haider – Granit in einem Zeitraum von rund drei Monaten aus. Die Gesamtbaukosten für den Kreuzungsumbau beziffern sich auf vier Millionen Euro, wobei drei Viertel der Kosten vom Land und ein Viertel von der ASFINAG getragen werden. Die Kosten für den neuen Geh- und Radweg entlang des Einkaufszentrums trägt zur Gänze die Marktgemeinde Leobersdorf. Durch eine gezielte und ausgeklügelte Verkehrsführung konnten Staubildungen während des Umbaus möglichst geringgehalten werden.
Quelle
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