Lunacek ist heute Geschichte – Sie tritt zurück und die Gerüchteküche kocht

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Lunacek tritt zurück. Ihre Agenden übernimmt Kogler.
Die Gerüchteküche kocht, so soll Lunacek mindestens sechs Monate 16.000 Euro weiter erhalten? Und Sie soll zu WHO wechseln und noch besser bezahlt werden? Wie gesagt noch sind es Gerüchte.

Es war ein sehr großer Fehler, Lunacek in diesen Posten zu holen, ob es Kogler besser macht? Jetzt ist Kogler nicht nur Vizekanzler, für Sport zuständig, sondern auch für Kultur und Kunst!

Da kann man leicht die Übersicht verlieren.

Seitens zahlreicher Kulturschaffender im Land sah sich Lunacek zuletzt mit scharfer Kritik an ihrem Umgang mit dem großflächigen Lockdown im Zuge der Corona-Krise konfrontiert. In den vergangenen Tagen mehrten sich die Rücktrittsaufforderungen. Am Donnerstag sagte etwa FPÖ-Chef Norbert Hofer, Lunaceks Performance sei „unterirdisch“.

Der Lunacek weint keiner eine Träne nach, im Gegenteil ihre Bestellung war für viele ein Skandal.

Ihre Stellungnahme wollen viele nicht hören: Diese Frau geht niemanden ab. Sie sollte einfach gehen und nicht noch die Zeit für Presse Erklärungen geben und hoffentlich nicht in den nächsten verhängnisvollen Posten fallen, wo sie noch mehr Schaden anrichten kann.

Rendi-Wagner: Rettungsprogramm für Kunst- und Kulturschaffende dringend erforderlich.

Drozda: Kurzarbeitsregelung auch auf die freien KünstlerInnen ausdehnen.

Beim heutigen „Roten Foyer“, das sich dem Thema der Kunst und Kultur annahm, forderte SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner eine „Kulturpartnerschaft auf Augenhöhe, ähnlich der Sozialpartnerschaft, mit dem langfristigen Ziel eines Rettungsprogramms“, angelegt auf mindestens drei bis fünf Jahre. SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda betonte: „Ich denke, dass Kunst und Kultur die Art ist, wie wir miteinander umgehen, wie wir miteinander leben.“ Ihre Position verdeutlichten die Schauspielerin Gerti Drassl, der Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan, die Schriftstellerin Julya Rabinowich, die Filmemacherin Kurdwin Ayub sowie der Filmschaffende Markus Schleinzer.

„Seit mehr als zwei Monaten hat uns Corona fest im Griff, wenn nicht sogar unser Leben beherrscht. Das hat das Kunst- und Kulturleben zum Erliegen gebracht“, erinnerte Rendi-Wagner. Daher soll eine ExpertInnenkommission mit Kunst- und Kulturschaffenden, MedizinerInnen und PolitikerInnen ähnlich der Sozialpartnerschaft eingerichtet werden.

Es gebe Lockerungen in allen Bereichen, aber die Branche der Kunst und Kultur verharrt im Stillstand. Es gehe dabei nicht nur um die KünstlerInnen und Kulturschaffenden, sondern auch um diejenigen, die dahinter stehen. „Eine ganze Kreativwirtschaft in Österreich ist derzeit in Gefahr“, sagte Rendi-Wagner. „Hilfen kommen zu spät, sind zu wenig, zu klein und in sehr vielen Fällen hoch bürokratisch.“

Was die Menschen nicht brauchen würden, sei „Planungslosigkeit und Perspektivenlosigkeit. Sonst drohen die KünstlerInnen in eine neue Armut getrieben zu werden“, warnte die SPÖ-Klubvorsitzende.

Sehr in Kritik bei allen Anwesenden stand der Besuch von Kanzler Kurz im Kleinwalsertal. Dazu erklärte Rendi-Wagner, dass es zwei parlamentarische Anfragen diesbezüglich geben werde, eine an den Bundeskanzler und eine an das Innenministerium. „Gefragt wird nach der rechtlichen Basis, auf derer diese Veranstaltung unter Nichteinhaltung der Hygienevorschriften und der Abstandsregeln abgehalten wurde“, sagt Rendi-Wagner.

Zwtl.: Kunstschaffende werden im Regen stehen gelassen

Gerti Drassl erklärte: „Kunst und Kultur ist die Essenz unseres Zusammenlebens. Es betrifft nicht nur uns aus der Kulturszene, sondern jeden Einzelnen.“ Viele Kunstschaffende „rutschen durch den Härtefonds durch“, betonte Drassl. „Man muss sich angreifen können“, beim Schauspielen. In anderen Ländern sei das bereits möglich, aber nicht in Österreich.
Markus Schleinzer erklärte, dass in Luxemburg, der Schweiz und auch in Deutschland hervorragende Konzepte vorgelegt wurden. Nötig sind die geeigneten Rahmenbedingungen. Arbeitsrecht, Versicherungsbedingungen, etc. sind zu klären. Ein Konzept der Filmwirtschaft wurde ausgearbeitet, aber von der Regierung nicht einmal gelesen, kritisierte Schleinzer. „Ich erwarte mir auch vom Bundeskanzler ein ganz klares Bekenntnis zu Kunst und Kultur“, sagte Schleinzer und erinnert an den Besuch von Kanzler Kurz im Kleinwalsertal: „Die Bilder, die ich gesehen habe, das durfte ich als Regisseur bisher noch nicht machen.“

Julya Rabinowich kritisiert: „Wir verstehen, dass eine Epidemie völlig neue Rahmenbedingungen gibt. Was wir nicht verstehen ist, dass man uns im Regen stehen lässt.“ Denn Kunst und Kultur sei „das, was uns zum Menschen macht“. Was jetzt abläuft ist für Rabinowich „so etwas wie die Zähmung der Widerspenstigen“, die aber nicht gelingen werde. Man werde weiter den Mund aufmachen.

Die junge Filmemacherin Ayub erläutert, dass StudentInnen viel schwerer an Gelder des Hilfsfonds kommen, obwohl Arbeit im Kunst- und Kulturbereich für Studierende in den Kunstsparten üblich ist. Kleine Kulturschaffende erhalten grundsätzlich weniger Geld als prominente KünstlerInnen. „Die Angst ist da, dass wir uns eh schon unsichtbar fühlen und jetzt noch unsichtbarer sind.“

Nikolaus Habjan betont: „Ich kenne viele Kolleginnen und Kollegen, die nicht wissen, wie sie ihre Miete oder das Essen bezahlen sollen. Aber ich kenne niemanden, der etwas vom Härtefallfonds erhalten hätte.“

Zwtl.: Drozda: Kunst und Kultur ist die Art, wie wir miteinander leben

SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda stellte dar, wie gut das Lobbying anderer Branchen funktioniert: In einem Gasthaus können laut bestehender Verordnungen viermal so viele Personen untergebracht werden wie im Theater, bei einem Airbus werden die Mittelsitze nicht gesperrt, was den Transport eines Vielfachen der Menschenmenge ermöglicht.

Die Petition „Kultur ist systemrelevant“, eine Online-Petition für einen Rettungsschirm für Kreative und Kunstschaffende auf Initiative von Thomas Drozda, Martin Grubinger, Adele Neuhauser, Lukas Resetarits, Erwin Steinhauer u.a. wurde bisher von 8.000 Personen unterschrieben, betont Drozda.

Gefordert werden finanzielle Kompensationen für fehlende Ticketverkäufe, Verlängerung der Kurzarbeitsregelungen, Hilfe auch für gemeinnützige regionale Kulturinitiativen und Kurzarbeit für kurzfristig Beschäftigte. Besonders betonte Drozda, dass Kurzarbeitsregelungen auch auf die freien Künstler ausgedehnt werden sollen.

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