Mehr als 100.000 Flüchtlinge mit Militärbussen transportiert

Bundesheer: Mehr als 100.000 Flüchtlinge mit Militärbussen transportiert

Zentrales Transportmanagement des Bundesheeres acht Wochen im Einsatz.

Seit Anfang September sind täglich rund 20 Großraumbusse des Bundesheeres im Zuge der Unterstützungsleistung für das Innenministerium im Einsatz. Damit werden durchschnittlich 1.850 Menschen am Tag zu Unterkünften, Betreuungsstellen und Bahnhöfen befördert. Die Bustransporte werden vom Bundesheer in der ÖBB-Verkehrsleitzentrale koordiniert und gesteuert. Damit ist eine gleichmäßige Auslastung militärischer und ziviler Buskapazitäten möglich. Mehr als 100.000 Flüchtlinge konnten so sicher durch Bundesheerbusse transportiert werden. Insgesamt wurden etwa 430.000 mit Bussen befördert.

Zurzeit sind rund 110 Busfahrer des Bundesheeres für den Transport der Flüchtlinge eingesetzt. Sie sind entweder für lange Fahrten wie etwa von Spielfeld nach Innsbruck im Einsatz, oder fahren bis zu zehn kurze Pendelfahrten am Tag, beispielsweise von der Grenze zum Hauptbahnhof nach Graz. Insgesamt verfügt das Bundesheer über 29 Großraumbusse, die knapp ein Viertel der gesamten Buskapazität im Rahmen der Unterstützungsleistung für das Innenministerium stellen. Die zivilen Unternehmen transportieren die Flüchtlinge zurzeit mit etwa 110 Bussen.

Der Einsatz der Heeresbusse erfolgt in einem Schicht- und Wechseldienst. Das heißt, im Zeitraum von 24 Stunden beträgt die maximale Einsatzzeit der Fahrer 16 Stunden mit bis zu 12 Stunden Lenkzeit. Eine Ruhezeit von acht Stunden muss eingehalten werden.

Aufgrund regelmäßiger Wartung, haben die Militärbusse eine Einsatzbereitschaft von über 90%. Sie sind nicht nur tagsüber eingesetzt, sondern stehen bei unerwarteten Ereignissen, vor allem in der Nacht, rasch zur Verfügung. Die Busse des Bundesheeres sind dem Kommando Einsatzunterstützung zugeteilt und gehören zu den Heereslogistikzentren Wien, Graz, Wels, Klagenfurt, und Salzburg, dem Versorgungsregiment 1 (Gratkorn), sowie dem Kommando Einsatzunterstützung in Wien. Zusätzlich verfügen die Militärkommanden in Burgenland, Tirol, Niederösterreich, die Auslandseinsatzbasis (Götzendorf), die Militärakademie (Wiener Neustadt) und die Landesverteidigungsakademie über Busse.

Das Lagezentrum in der ÖBB-Leitzentrale erhebt im ersten Schritt die Anzahl der Flüchtlinge. Mit den Informationen über freie Unterkünfte und den verfügbaren Kapazitäten für Regel- und Sonderzügen der ÖBB planen die Experten dann den Weitertransport. Die Soldaten aktualisieren gemeinsam mit dem Innenministerium laufend das Lagebild an den Grenzen, wichtigen Bahnhöfen sowie die Unterkunftsbelegung und reagieren in Zusammenarbeit mit den zivilen Transport-Partnern auf den Bedarf. Das zentrale Transportmanagement des Bundesheeres greift derzeit auf 22 zivile Unternehmen zurück.

Das Bundesheer koordiniert seit 16. September im Auftrag des Innenministeriums, den gesamten innerösterreichischen Transport von Flüchtlingen auf Straße und Schiene unter Berücksichtigung verfügbarer Unterkunftskapazitäten in den Bundesländern, um die derzeitige Flüchtlingssituation zu bewältigen.

Dem Einsatz von Großraumbussen im Bundesheer kommt eine erhöhte strategische Bedeutung zu, da sie Mannschaften gesammelt transportieren sowie Gerät und Material mit dem Einsatz von Hakenladesystemen in einem Zug verlegen können. Damit wird der Betriebsmittelverbrauch, aber auch die Umweltbelastung reduziert.

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.