Offiziersgesellschaft verlangt Sofortmaßnahmen für das Bundesheer
Jetzt ist es offensichtlich: Der Grenzeinsatz lähmt das Bundesheer. Der Präsident der ÖOG, Oberst Erich Cibulka, zeigt sich erschüttert: „Wir sehen die dramatischen Folgen jahrelanger Sparpolitik. Diese Situation verlangt sofortiges Handeln und darf keinesfalls schöngeredet werden.“
Strategische Handlungsreserve der Republik schon aufgebraucht?
Wenn eine Armee 14.000 Tagesportionen Verpflegung als Herausforderung sieht, wie soll dann eine Mobilmachungsstärke von 55.000 Soldaten über eine längere Einsatzdauer verpflegt werden? Wenn das Bundesheer für den Einsatz von rund 1.500 Mann bereits alle Kräfte bündeln muss, dann ist das der Beweis dafür, dass das Auflösen von Einheiten und Kasernen ein schwerer Fehler ist. Weitere Personalreduzierungen werden das Problem verschlimmern, wenn nicht massiv in den Aufbau und die Einsatzfähigkeit der Miliz investiert wird. Nach der überstürzten Ausscheidung von unzähligen Fahrzeugen kommen die jetzt stolz verkündete Neubeschaffungen zu spät und sind unzureichend. Natürlich hat der aktuelle Assistenzeinsatz Priorität. Aber wenn bei dieser kleinen Einsatzdimension bereits Übungen abgesagt werden müssen, Katastropheneinsätze in Frage gestellt sind und Rekruten in ihrer Waffengattung nicht ordnungsgemäß ausgebildet werden können, dann ist das die Bankrotterklärung der Wehrdienstreform, für die sich die österreichische Bevölkerung 2013 entschieden hat.
Es ist daher höchst an der Zeit, eine Trendwende herbeizuführen, wie sie durch alle im Parlament vertretenen Parteien in einem Entschließungsantrag bereits eingemahnt wurde.
Es geht um die Sicherheit unseres Volkes und die ist nicht mehr gegeben.
Um die Sicherheit der Bevölkerung umfassend und dauerhaft gewährleisten zu können und dem Volksentscheid von 2013 Rechnung zu tragen, fordert die ÖOG daher unverzüglich einen Stopp der geplanten Reduzierungen, eine Aufstockung der geplanten Mittel, eine vorgezogene Beschaffung des erforderlichen Geräts und ein energisches Fortsetzen der GWD-Reform.