SPÖ – Lernen Sie Geschichte, Herr Bundeskanzler

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„Ungeheuerlich, dass sich Kurz ausgerechnet am Tag des 8. Mai-Gedenkens als Opfer stilisiert“ – Geschichtliche Wissenslücken des Kanzlers bedenklich.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher hat kein Verständnis für die jüngsten Aussagen von ÖVP-Kanzler Kurz in Sachen Köhlmeier-Rede. „Der renommierte österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier hat bei der NS-Gedenkveranstaltung im Parlament eine viel beachtete Rede gehalten, die angemessen und würdig war und auch unbequeme Dinge klar beim Namen genannt hat. Man kann zu dieser Rede durchaus unterschiedliche Ansichten haben. Dass Kurz in der Kritik des Autors an seiner Person jetzt einen NS-Vergleich sieht, offenbart bedenkliche historische Wissenslücken bei Sebastian Kurz. Hätte Kurz der Rede aufmerksam zugehört, wüsste er, dass Köhlmeier zu keiner Zeit einen wörtlichen Vergleich mit dem Nationalsozialismus gezogen hat“, sagt Lercher heute, Dienstag, gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

„Hätte Kurz im Geschichte-Unterricht aufgepasst, wüsste er, dass im Gefolge der Konferenz von Évian im Jahr 1938 ein westliches Land nach dem anderen eine weitere Aufnahme jüdischer Flüchtlinge abgelehnt hat. Auch die Schweiz, die im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zahllosen Flüchtlingen Schutz geboten hat, schloss 1942 ihre Grenzen für Verfolgte des Nationalsozialismus. Es ist bedenklich, dass Kurz all das nicht weiß. Und es ist ungeheuerlich, dass sich Kurz ausgerechnet am 8. Mai zum Opfer stilisiert – jenem Tag, an dem wir der Millionen Opfer des Nazi-Regimes gedenken“, sagt Lercher, der an Kurz den Appell richtet: „Lernen Sie Geschichte, Herr Bundeskanzler, und hören Sie auf, die Fakten zu verdrehen, nur weil es Ihnen nicht passt, dass Michael Köhlmeier Ihre Allianz mit der FPÖ hinterfragt, bei der für die ÖVP Macht offenbar mehr zählt als Moral“.

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