Tiroler Wirtschaftsvertreter verwundert über „Isolations-Diskussion“

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Panikreaktionen helfen wenig, gefährden aber umso mehr!

Talk im Hangar 7: Experte zum anderen: “Wir wissen gar nichts, wir haben die Zeit verstreichen lassen, die Leute in große Gefahr gebracht durch den Lockdown und sind mit der Politik mitschuldig die Unternehmer in den Ruin getrieben zu haben und Millionen Arbeitsplätze vernichtet zu haben. Alles nur weil wir mit den Politikern die Welt verändern wollten”!

Fragezeichen und fehlende Verordnungen sorgen für zusätzliche Verunsicherung vor anstehender Öffnung.

Eine klare Absage erteilen heute Tiroler Wirtschaftsvertreter – unter ihnen Wirtschaftsbundobmann NR Franz Hörl, Clemens Happ (Innungsmeister der Tiroler Friseure) und Astrid Westerthaler (Tiroler Innungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure) – der aktuellen Forderung nach einer Isolation Tirols. „Sechs aktuell positiv auf die beiden Virusmutationen getestete Personen können und dürfen nicht dazu führen, ein ganzes Land auszuknocken“, stellt Wirtschaftsbundobmann NR Franz Hörl klar.

Angesichts der Datenlage seien „der Druck und die Aussagen vor allem aus dem Osten Österreichs äußerst verwunderlich“. „Es wäre jetzt das einfachste, Tirol als nationalen Sündenbock abzustempeln. Problemlösungsansatz ist das aber keiner! Was es jetzt braucht, sind umfassende Analysen, eine Intensivierung der Ressourcen für das Contact-Tracing und einen weiteren Ausbau der Testinfrastruktur“, so Hörl, für den weder eine Lockdown-Verlängerung noch eine Isolationsphase für Tirol infrage kommt. „Wir Unternehmer können mit den Öffnungsschritten ab Montag beweisen, dass wir strikt auf die Einhaltung der Maßnahmen drängen und es organisatorisch hinbekommen, einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Denn damit geht eine klare Konsequenz für uns alle einher: Je verantwortungsvoller wir jetzt alle handeln, umso mehr Branchen können möglichst bald wieder zurück ins normale Leben“, so Hörl.

Auch in Branchen, die kurz vor der Öffnung stehen, stößt die aktuelle Diskussion auf völliges Unverständnis. „Die bereits definierten ersten Öffnungsschritte sind wichtig und auch gesundheitlich vertretbar. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns in einer veränderten Situation gegenüber dem vergangenen Frühjahr befinden und sehr viel mehr an Know-How, Bewusstsein und auch Automatismen in unserem täglichen Handeln verfügen. In Kombination mit den neu hinzukommenden Möglichkeiten des Testens und Impfens, muss eine Öffnung nun jetzt wie geplant erfolgen“, so Astrid Westerthaler, Tiroler Innungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure, die dabei auch auf die besonderen Auflagen für ihre Branche – Stichwort negatives Testergebnis – hinweist.

Diese Regel samt FFP2-Maskenpflicht gilt auch für Besuche beim Friseur. Clemens Happ, Innungsmeister der Tiroler Friseure, sieht die strengen Auflagen als „ausreichendes Sicherheitsnetz unter dem Pfad in Richtung Normalität“. Kritik übt Happ an der aktuellen Situation aber dennoch. „Einerseits wird jetzt über eine Isolation gesprochen, andererseits sollen wir uns auf die Öffnung vorbereiten, obwohl noch immer keine entsprechende Verordnung bekannt ist. Wenn Eintrittstestungen nicht älter als 48 Stunden sein dürfen, müssen nun rasch öffentliche Teststraßen flächendeckend ausgebaut werden“, so Happ.

Für beide Innungsmeister steht fest: „Wir können und wollen nicht die Verantwortung für die Testungen der Kunden übernehmen. Aktuell lässt die gesetzliche Grundlage einfach zu viel offen. Wie schaut es etwa mit dem Datenschutz aus? Welche Rechte und Pflichten hat man bei der Kontrolle der Bestätigungen? Oder wer haftet bei gefälschten Tests oder Bestätigungen? Auf diese und viele andere Fragen brauchen wir schnell Antworten, damit wir Planungs- und Rechtssicherheit haben!“

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