Vor 40 Jahren: Nein zum AKW Zwentendorf!

40 Jahre Zwentendorf Abstimmung
Eine Entscheidung für Generationen | Kraftwerk u. Montage: foto.selfpublic.at/PeterS. / Foto/Scan Stimmzettel: von Unbekannt Unknown author (Quelle Universität Wien [1]) [Public domain], via Wikimedia Commons

Derzeit läuft auch eine Abstimmung für oder gegen ein AKW in Österreich.  WAS!?  Das hatten wir doch schon mal – vor … ja, genau vor 40 Jahren …
Aber: Wie würden Sie HEUTE entscheiden?

Wie der Widerstand für die Zukunft begann

1970 wollte auch Österreich ins Atomzeitalter (sonst droht der “Energienotstand”) und man plante mindestens 7 AKW in der Alpenrepublik. Eines davon wurde auch schlüsselfertig gebaut: Zwentendorf.

Mit dem Spatenstich für das AKW Zwentendorf am 4.4.1972 stachen die Politiker in ein Wespennest und lösten eine der größten Protestbewegungen Österreichs aus. Man eröffnete damit den “Widerstand für die Zukunft”.

Am 5.11.1978 war die Volksabstimmung, welche mit einem NEIN (50,47 %) zum AKW Zwentendorf in die Geschichte einging. Mit nicht einmal einem halben Prozent Mehrheit gewannen die Gegner dieser Technologie und wurden damit zu den Bewahrern der Zukunft.

DANKE!

Gespaltene Meinung – einst und jetzt

Ich, der Autor dieser Zeilen durfte damals noch nicht wählen, doch die gelben Anti-Atom Aufkleber zierten alles was ich damit bekleben durfte (Oder auch nicht). Wir hörten die Meinungen der Erwachsenen aufeinander prallen, spürten schnell, dass sich nur wenige auskannten, aber das sich die meisten fürchteten.

Die eigene Meinung war zu der Zeit auch “gespalten”. Einerseits faszinierte mich jede (für mich neue) Technik und vorerst ohne Info über die tatsächlichen Gefahren rutschte einem schnell mal ein “ja probiert es halt mal ” aus.

Halbwissen über Halbwertszeiten

Doch als erste Artikel über Krankheiten wie Krebs und Leukämie infolge der Strahlung, auftauchten wurde ich skeptisch.
Als man von “Halbwertszeiten” redete, die für Jugendliche halbe Ewigkeiten darstellten, 60 Jahre und mehr, bis man wieder einfach von den Sachen aus dem Garten schnell mal abbeißen darf – da war der Ofen für mich aus!

Heute, 40 Jahre und einige schwerste Super-Gau Vorfälle später (Tschernobyl, Fukushima, …), weiß jeder um die Gefahren. Oder?
Ja, evtl. jeder normale Mensch. Politiker sind aber nicht immer normal und irgendwo findet sich immer eine Lobby für Atomenergie …

Ausstellung  “Zwentendorf.40” und Jubiläumsfest

Und nun fragen uns die Macher einer besonderen Ausstellung in Linz: “Wie würden Sie heute entscheiden?” Die Abstimmung läuft von 5.10. – 5.11.2018. Mehr dazu auf www.zwentendorf.atomstopp.at.

Angesichts all der Informationen, die uns heute per Mausklick zur Verfügung stehen und im Hinblick auf die Erfahrungen aus nah und fern, wird es recht spannend wie diese “Wahl” ausgeht. Am Abend des 5.11 werden wir es erfahren.

Jene Ausstellung im Linzer Wissensturm sei auch sehr erfolgreich angelaufen und wird demnächst zur Kulisse für ein Jubiläumsfest der Abteilung Umweltschutz Oö zum Thema “Gemeinsam gegen Atomkraft – ich bin dabei!“. Mehr zum Fest und Anmeldung gibts hier: www.land-oberoesterreich.gv.at.

Abschalten! JETZT!

Weniger als ein halbes Prozent trennte Österreichs Gegner und Befürworter der Atomenergie. Dieser hauchdünnen Mehrheit verdanken wir, die nachfolgende Generation und unsere Nachkommen ein Atomfreies Land.

Doch: Wir sind  von unzähligen AKWs umzingelt und kaufen deren Energie.
Und: Die Rückeroberung vom Planeten der Menschen hat auch längst begonnen!
Aber: Wie es Zwentendorf vorzeigt, kann auch Tschernobyl zu einem Kraftwerk der Sonne werden …