Werden die Pensionskassen wirklich gekürzt?

Wirtschaft
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Tausende Pensionskassenpensionen werden 2019 voraussichtlich wieder um mindestens 4-7% gekürzt.

Dringender Appell an die Regierung zur Sanierung des PK-Systems.

Pekabe, der Schutzverband der Pensionskassenberechtigten versucht immer sachlich und mit seriös untermauerten Fakten zu argumentieren, was bei der “Marketingwelle” des Pensionskassenfachverbands zunehmend immer schwerer fällt.

  Die schon länger andauernde Welle an Inseraten, p.r.—Artikeln, Statements von „Experten“ betreffend die gewünschte Ausweitung des PK-Systems wird langsam unerträglich und kann die derzeitige negative Entwicklung der Performance und die damit absehbaren Kürzungen tausender PK-Pensionen für 2019 nicht überdecken.

  Eine negative Performance ist für die PK-Berechtigten ein nachhaltiger Verlust ihres Pensionskapitals, bedeutet unaufholbare Pensionskürzungen und kann daher kein „Erfolg“ sein, auch wenn die PK diese Behauptung mit tendenziösen Vergleichen zu untermauern versuchen.

  Fakt ist: Das österreichische PK-System bedarf – wie von pekabe immer wieder eindringlich gefordert – schon seit geraumer Zeit dringend einer Verbesserung für die Berechtigten:

Vor allem müssen die Pensionskassen Ergebnisverantwortung für die Veranlagung übernehmen und sich am Veranlagungsrisiko beteiligen. Es kann auf Dauer nicht sein, dass die PK-Berechtigten das alleinige Risiko tragen.

  Ohne Änderung der aktuellen  Rahmenbedingungen ist es verantwortungslos weitere ArbeitnehmerInnen – auch mit geringem Einkommen (wie es sich die PK wünschen) –  in dieses PK-System zu locken, bei dem das einzig Sichere die über -zig Jahre zu leistenden Beiträge sind, es aber nicht die geringste Garantie für die von den PK zu erzielenden Erträge und damit die zukünftigen Pensionszahlungen gibt.

  Die Mehrheit der PK-Pensionisten musste seit dem Jahr 2000 immer wieder gravierende Kürzungen der nominellen PK-Pension hinnehmen, eine nachhaltige Steigerung zur Inflationsabgeltung ist ohnedies Utopie. Tatsache ist, dass viele PK-Pensionisten heute nicht einmal mehr die Hälfte der ihnen zugesagten PK-Pension erhalten.

Die Fehler der Vergangenheit lassen sich leider nicht mehr korrigieren. Die Politik hat gegenüber diesem Problem beharrlich die Augen verschlossen. Geplante Vorhaben in Regierungsprogrammen wurden bis dato nicht umgesetzt. Zuletzt gab es die Zusage des Bundesministers für Finanzen sich im Rahmen der Steuerreform 2020 mit den systemrelevanten Problemen des Pensionskassengesetzes zu befassen.

  Es ist hoch an der Zeit die wesentlichen Schwächen des Systems zumindest für die Zukunft zu beseitigen und für eine stabile 2te Säule des österreichischen Pensionssystems zu sorgen.

Bis dahin gilt für die rd. 100.000 Pensionisten und mehr als 800.000 Anwartschaftsberechtigte das Prinzip „Hoffnung ohne Sicherheitsnetz”.

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