Wien-Ottakring: Ausschreitungen, nach WM

Pressemeldungen aus Landespolizeidirektion und Innenministerium | © LPD/BMI/zib
Pressemeldungen aus Landespolizeidirektion und Innenministerium | © LPD/BMI/zib

Wien-Ottakring: Ausschreitungen, Festnahmen und schwerverletzte Personen nach Kroatien Sieg bei der WM2018.

Am 7. Juli 2018 fand um 20.00 Uhr das Fußball-WM-Spiel zwischen Russland und Kroatien statt. In mehreren Lokalen entlang der Ottakringer Straße wurde das Spiel übertragen und eine hohe Anzahl an Besucherinnen und Besuchern waren vor Ort.
Bereits während des Spiels kam es zu vereinzelten Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz und Personen liefen auf die Fahrbahn der Ottakringer Straße. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff wurden erneut zahlreiche pyrotechnische Gegenstände gezündet und in die eigene Fan-Menge geworfen, mehrere hundert Personen liefen auf die Fahrbahn und brachten den Verkehr in diesem Bereich komplett zum Erliegen. Beamte der Einsatzeinheit wurden auf zwei Frauen aufmerksam, die durch die Würfe schwerverletzt wurden. Laut erster Diagnose der Wiener Berufsrettung, droht einer Frau der Verlust der Hörfähigkeit an einem Ohr und der zweiten Frau der Verlust der Sehfähigkeit an einem Auge. Die mehr als hundert Beamten, die bei dem Einsatz vor Ort waren, bzw. noch hinzugezogen werden mussten, wurden ebenfalls laufend mit pyrotechnischen Gegenständen, Glasflaschen und weiteren Utensilien beworfen. Insgesamt wurden vier Polizisten verletzt, ein Beamter und die beiden Frauen mussten von der Wiener Berufsrettung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Da die mehrfachen über Lautsprecher gegebenen Aufforderungen, die Fahrbahn frei zu machen und die strafbaren Handlungen einzustellen, völlig ignoriert wurden, zogen Polizisten eine Sperrkette in Richtung stadtauswärts auf. Durch das langsame, deeskalierende Vorrücken konnte sich die Situation großteils entspannen, drei Personen mussten noch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen werden. Ab ca. 00.00 Uhr konnte der Fahrzeugverkehr langsam wieder freigegeben werden.
Insgesamt kam es zu:
• 11 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz
• 54 Anzeigen nach dem Verkehrsrecht
• 4 Anzeigen nach dem Verwaltungsrecht
• 3 Anzeigen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt
• 4 Anzeigen wegen schwerer Körperverletzung an Polizisten
• 2 Anzeigen gegen unbekannte Täter wegen Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen
• 16 Sicherstellungen
• 8 Identitätsfeststellungen

Quelle
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