Wiesinger zum ÖVP-Ethikunterrichtsmodell: „Reine Augenauswischerei“

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Umgehende Veröffentlichung des Ombudsberichts samt Empfehlungen gefordert

Plante Bildungsminister Heinz Faßmann ursprünglich einen verpflichtenden gemeinsamen Ethikunterricht für alle SchülerInnen einzuführen? Wurde dieses Vorhaben infolge einer Intervention der Katholischen Kirche durch das aktuelle – diskriminierende – Ethikunterrichtsmodell ersetzt? Wurde der von zahlreichen SchulleiterInnen und LehrerInnen geforderte gemeinsame Ethikunterricht für alle vom Kabinett Kurz ausschließlich aus parteipolitischen – und allen fachlichen Überlegungen zum Trotz – abgelehnt? Diese und zahlreiche weitere brisante Fragen zum Ethikunterricht wirft das neue Buch „Machtkampf im Ministerium“ der ehemaligen Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte im Bildungsministerium Susanne Wiesinger auf.

Beim Lesen des Buches wird man den Eindruck nicht los, dass faktenbasierte Sachentscheidungen im Bildungsministerium unter Faßmann eher die Ausnahme bilden.
Der bisherige, ausschließlich ideologische, Umgang mit dem Ethikunterricht, bestätigt diesen Befund. Traut man den Enthüllungen Wiesingers zum Ethikunterricht bzw. zur Integration in Österreichs Schulen, würde die Einführung des Ethikunterrichtes in der von Türkis-Blau und nun auch von Türkis-Grün beschlossenen Form nicht nur einen handfesten Skandal darstellen, sondern auch einen bildungspolitischen Kahlschlag mit sich bringen. Dass ausschließlich kirchliche bzw. ÖVP-nahe Personen und Organisationen dieses Vorhaben begrüßt haben, ist vor diesem Hintergrund verständlich“, meint Eytan Reif vom Volksbegehren „Ethik für ALLE“. Reif fordert Bildungsminister Faßmann umgehend auf, den bereits fertiggestellten Ombudsbericht und insbesondere die Empfehlungen zum Ethikunterricht zu veröffentlichen. Ferner müsse Faßmann bekanntgeben, welche Entscheidungsparameter der Ablehnung des von zahlreichen Fachleuten favorisierten gemeinsamen Ethikunterrichtes für alle zugrunde lagen. „Spätestens seitdem Frau Wiesinger gezeigt hat, wie Entscheidungen im Bildungsministerium getroffen werden, sind die Grünen gefordert, ihr Versteck hinter dem Koalitionsabkommen zu verlassen.
Für sie ist nun die Zeit gekommen, den Reset-Knopf zu drücken und Nachverhandlungen zum Ethikunterricht aufzunehmen.
Alles andere wäre eine beschämende Kapitulation vor dem System Kurz, für die letztendlich die nächste Generation den Preis zahlen wird“, so Reif abschließend.

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