WK Wien: Gebührenerhöhungen gefährden Konjunkturaufschwung

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Vorsichtig optimistisch zeigten sich die Wiener Betriebe noch in der konjunkturellen Frühjahrsumfrage der Wirtschaftskammer Wien. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen am Standort Wien blickten die Unternehmer positiver als zuletzt in die Zukunft. Das könnte sich schnell wieder ändern. Denn die Stadt Wien hat für Jänner 2017 Gebührenerhöhungen für zahlreiche kommunale Leistungen angekündigt. „Die Gebührenerhöhungen kommen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. So würgt man die zarte Konjunktur gleich ab. Damit sorgt die Stadt dafür, dass die positive Stimmung kippt und der Standort für neue Unternehmen uninteressant wird“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Begründet werden die Erhöhungen im Rathaus mit Inflationsanpassungen. Die Inflation betrug im letzten Jahr 0,9 Prozent, die Gebühren für Wasser, Parken und Müllentsorgung steigen jedoch gleich um 3,3 bis 5 Prozent.

Ruck verweist auf die ständig steigende Rekordarbeitslosigkeit in Wien, Rekordschulden, Bürokratiehürden und Verwaltungsabsurditäten. „Es braucht in Wien einen Kurswechsel. Positive Projekte umsetzen, die Wirtschaft ankurbeln statt abzukassieren“, sagt Ruck. Die Wirtschaftskammer fordert seit längerem unter anderem eine Investitionszuwachsprämie für Wiener Betriebe, die am Standort mehr als in der Vergangenheit investieren. Diese Maßnahme würde 280 Mio. Euro Neuinvestitionen auslösen und knapp 1700 Jobs schaffen. Auch die längst überfällige Schaffung von Tourismuszonen würden zumindest 140 Mio. Euro Mehrumsatz bringen sowie 800 neue Jobs bedeuten. „Man muss Wirtschaft ermöglichen. Dann steigen die Einnahmen von selbst – auch ohne Valorisierung“, so Ruck

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.