ÖGB-Achitz: Aufgeweichte Zumutbarkeitsbestimmungen führen zu Lohndumping und Dequalifizierung
Zeit der Arbeitslosigkeit für Weiterbildung nutzen
Dass nun auch Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl verschärfte Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose fordert, kann Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, nicht nachvollziehen: “Auch AMS-Chef Kopf sagt, dass sich an der hohen Arbeitslosigkeit nichts ändern wird, wenn man an den Zumutbarkeitsbestimmungen herumschraubt”, so Achitz. Hingegen müsse, so Kopf, die Konjunktur belebt werden. “Konjunkturbelebung braucht allerdings Kaufkraft – und die wird nicht steigen, wenn immer mehr Menschen immer schlechter bezahlte Jobs annehmen müssen”, so Achitz.
Verschärfte Zumutbarkeitsbestimmungen würden die Arbeitsbedingungen in Österreich schleichend verschlechtern. Sie würden nicht nur zu niedrigeren Löhnen führen, sondern auch zu Dequalifizierung: “Wenn ich jemand zwinge, einen Arbeitsplatz anzunehmen, für den sie oder er deutlich überqualifiziert ist, dann ist das ein doppelter Verlust. Der oder die Beschäftigte verliert Einkommen und Motivation, und die öffentliche Hand hat umsonst eine teure Ausbildung finanziert”, sagt Achitz.
Auch im Hinblick auf den von Wirtschaftsseite immer behaupteten und beklagten Fachkräftemangel wären verschärfte Zumutbarkeitsbestimmungen kontraproduktiv. Achitz: “Wer gut ausgebildete Fachkräfte braucht, muss ihnen Zeit geben, sich weiterzubilden. Im Mittelpunkt der Arbeitsmarktpolitik muss daher Qualifikation stehen und die schnellstmögliche Vermittlung auf einen qualifizierten und gut bezahlten Arbeitsplatz .”
Eine Dame in der gestrigen ZIB 2 gab an, 3 Stunden in die Arbeit zu fahren und 3 Std zurück! Also ingesamt ist sie pro Tag allein 6 Std unterwegs um zu und von der Arbeit zu kommen! Wie lange kann man so etwas gesundheitlich aushalten?
Das ist eine Schande für die Politik und was wird der Dame im Monat übrig bleiben? Die muss sehr gut verdienen und dies bewerkstelligen zu können!