Pension: Entwicklung der Mindestbeiträge zur Selbstversicherung

Neulich in der Pensions-Verunsicherungsanstalt
Neulich in der Pensions-Verunsicherungsanstalt | Grafik: Konzept, Idee, Montage und ©: PeterS / tw. AI generated

Die Entwicklung der Mindestbeiträge zur Selbstversicherung in der österreichischen Pensionsversicherung ist irgendwie auch ein Spiegel der Beitragserhöhungen in regulären Dienstverhältnissen.

Bereits in dieser niedrigen Beitragsklasse zahlt der Versicherungsnehmer eine teure Eigentumswohnung oder ein Haus ein und muss froh sein, wenn er nach 45 Beitragjahren einen Teil davon zurückbekommt.
Bei der Pflichtversicherung sind Beiträge meist noch viel höher, eben je nach Verdienst gestaffelt.

Angesichts dessen ist es kaum vorstellbar, dass das System angeblich immer wieder zu kippen droht und stetig neu ausgerichtet werden muss. Wer sackt denn da was heimlich ein? Die Versicherten sind es nicht …

Was ist die Selbstversicherung in der Pensionsversicherung?

Die österreichische Pensionsversicherung bietet neben der regulären Versicherung auch die Möglichkeit der Selbstversicherung, bei der Versicherte einen fixen Mindestbeitrag leisten können – unabhängig vom tatsächlichen Einkommen. Diese Regelung ist besonders für Selbstständige, Freiberufler oder Personen interessant, die sich freiwillig absichern möchten.

In Österreich können Personen, die keiner Pflichtversicherung unterliegen, sich freiwillig selbst versichern. Dabei gibt es einen festgelegten Mindestbeitrag, den sie jährlich zahlen müssen, um Ansprüche auf zukünftige Pensionen zu erwerben oder aufrechtzuerhalten. Dieser Beitrag ist unabhängig vom tatsächlichen Einkommen und wird regelmäßig angepasst.

Entwicklung der Mindestbeiträge: Ein Blick zurück

Doch wie haben sich diese Mindestbeiträge im Laufe der Jahre entwickelt? Ein Blick auf die Historie zeigt eine stetige Anpassung an wirtschaftliche und soziale Veränderungen.

Hier eine Übersicht über die ungefähren Mindestbeiträge in den letzten Jahrzehnten:

  • 1980er Jahre:
    Der Mindestbeitrag lag damals bei etwa 150 bis 200 EUR. Die Beiträge waren noch vergleichsweise niedrig, da das System noch weniger komplex war und die Beiträge insgesamt geringer ausfielen.
  • 1990er Jahre:
    Gegen Ende des Jahrzehnts stiegen die Beiträge auf etwa 250 bis 300 EUR. Die Erhöhungen spiegelten die Inflation wider und dienten der Stabilisierung des Systems.
  • 2000er Jahre:
    Zu Beginn des neuen Jahrtausends lag der Mindestbeitrag bei rund 400 bis 500 EUR. Die Reformen und Anpassungen an die Inflation führten zu kontinuierlichen Erhöhungen.
  • 2010er Jahre:
    Die Beiträge stiegen weiter an und lagen zwischen 600 und 700 EUR. Ziel war es, das Pensionssystem nachhaltiger zu gestalten.
  • 2020er Jahre:
    Im Jahr 2025 beträgt der festgelegte Mindestbeitrag 857,85 EUR (Quelle: pv.at). Dieser Wert zeigt eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den früheren Jahren und spiegelt die kontinuierliche Anpassung an wirtschaftliche Entwicklungen wider.

Warum steigen die Beiträge?

Die Erhöhung der Mindestbeiträge ist notwendig, um die finanzielle Stabilität des Pensionssystems zu sichern. Mit dem demografischen Wandel steigt die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, während gleichzeitig immer weniger Beitragszahlerinnen und -zahler ins System einzahlen. Durch regelmäßige Anpassungen sollen zukünftige Pensionen gesichert werden.

Fazit

Die Entwicklung der Mindestbeiträge zur Selbstversicherung in Österreich zeigt eine klare Tendenz nach oben – von etwa 150 EUR in den frühen 1980ern bis hin zu über 850 EUR im Jahr 2025. Für Versicherte bedeutet dies einerseits eine höhere finanzielle Belastung, andererseits aber auch eine wichtige Absicherung für ihre Zukunft.

Wenn du dich selbst versichern möchtest oder mehr über deine Möglichkeiten erfahren willst, lohnt es sich, regelmäßig die aktuellen Beiträge und gesetzlichen Änderungen im Auge zu behalten.

PS

Wenn man seit 1980 durchgehend Beiträge für die Selbstversicherung gezahlt hätte – rein hypothetisch –, läge man bei etwa 236.000 EUR allein für die Pension (ohne Zinsen oder andere Faktoren). Natürlich ist das nur ein grober Richtwert; tatsächlich hängt die Summe stark vom jeweiligen Verdienst ab, denn höhere Einkommen bedeuten meist auch höhere Beiträge.

Wer dann mit 65 oder 70 Jahren in Pension geht und noch ein paar Jahre lebt, bekommt vielleicht eine monatliche Rente von ca. 1.400 EUR, also rund 20.000 EUR pro Jahr – eine Grund-Absicherung im Alter, mehr aber auch nicht.

Weitere Informationen dazu: