Für den vierten Teil der Ö3-Sommergespräche in „Frühstück bei mir“ lud NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl ins Ausseerland ein, wo sie seit vielen Jahren Urlaub macht.
Vor einem Jahr hat sie sich mit ihrem Mann auch ein Haus in Bad Aussee gekauft: „Es gibt auch Überlegungen, dass wir hierherziehen.
Bad Aussee ist unser Kraftort.“
Im Gespräch mit Claudia Stöckl nahm die NEOS-Spitzenkandidatin zum neuen Parteienfinanzierungsgesetz und der Debatte um Parteienspenden Stellung: „Ich sehe da eine unfassbare Scheinheiligkeit und denke mir, NEOS legt seit Jahr und Tag Einnahmen wie Ausgaben offen, und dann können wir uns das noch vorhalten lassen.
Weil wir die einzigen ‚Dodln‘ sind, die das machen – aber aus tiefer Überzeugung, dass man Rechenschaft ablegen muss.
Das neue Gesetz bringt jedenfalls weder Transparenz noch Kontrolle.“ Meinl-Reisinger erinnerte sich in diesem Zusammenhang auch an ihre Arbeit bei der ÖVP Wien im Jahr 2011: „Ich habe eine strukturelle Neuausrichtung vorgeschlagen und gesagt, ‚Legt doch die Parteifinanzen offen.‘
Ich bin dann wirklich fast mit einem nassen Fetzen durch das Büro gejagt worden, weil kein Mensch in der ÖVP daran Interesse hatte.
Das sind so Momente, wo man denkt: ‚Okay, ich habe da nichts verloren.‘“ Als Bilanz ihres ersten Jahres als NEOS-Chefin meinte Meinl-Reisinger auf Ö3: „Es war gut, dass ich gleich nach meinem Antritt als Parteichefin die Berater aus dem Zimmer geschmissen und gesagt habe: ‚Ich werde das jetzt einfach so machen, wie es meinem Naturell entspricht‘.
Das war eine richtige Entscheidung. Es rennen viel zu viele zu Tode gecoachte Zombies herum.“
Beim Ö3-Sommergespräch erinnerte sich die dreifache Mutter auch an die größte Krise in ihrem Leben, als sie 2007 ein Kind verloren hat. Meinl-Reisinger auf Ö3: „Es war in der 12. Woche, bei der Untersuchung hatte der Arzt festgestellt, dass das Kind nicht mehr lebt.
Das hat eine große Krise ausgelöst, auch in der Beziehung zu meinem zukünftigen Mann, ich habe alles hinterfragt, wir haben die Hochzeit abgeblasen.
Doch nach einer Zeit wusste ich, dass es keinen Besseren gibt für mich. Viele Gespräche, und dass ich dem Kind einen Namen und einen Platz in unserer Familie gegeben habe, haben mir geholfen.“
An mögliche Koalitionen denkt die NEOS-Spitzenkandidatin derzeit noch nicht. Aber die musikbegeisterte Politikerin, die im Ö3-Sommergespräch auch eine Probe ihrer Jodelkünste gegeben hat, avisiert im Falle eines zweistelligen Wahlergebnisses für die NEOS:
„Einen Juchizer gibt es dann auf jeden Fall.“
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