Steirer gab sich als Arzt aus und operierte sogar.
Kronen Zeitung: Spektakulärer Fall von Kurpfuscherei in der Südsteiermark: Ein 59-Jähriger steht im Verdacht, sechs Jahre lang als Arzt praktiziert zu haben, obwohl ihm dafür die medizinische Ausbildung fehlt – sogar kleinere operative Eingriffe hat er durchgeführt. Nun beendete das Landeskriminalamt seine Machenschaften.
Sechs Jahre lang soll der vermeintliche Arzt laut Polizei in der Südsteiermark ordiniert haben. Dabei hat er all das gemacht, was eben auch echte Hausärzte so machen – der 59-Jährige hat Impfungen verabreicht, Schmerzbehandlungen durchgeführt, ärztliche Bestätigungen ausgestellt und sogar kleinere operative Eingriffe gemacht. Bei einer Hausdurchsuchung in seiner „Praxis“ in Kitzeck stellten Ermittler des Landeskriminalamts Jacken des Roten Kreuz, Notarzt-Schilder und im Auto des Südsteirers sogar ein Blaulicht sicher.
Seit 2014 als Arzt tätig gewesen
Seit 2014 soll der 59-Jährige als Arzt tätig gewesen sein. Er hatte in seinem Haus einen Behandlungsraum, ein Wartezimmer und auch eine Hausapotheke eingerichtet, erklärte Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, auf APA-Anfrage. Dort verabreichte Injektionen, Impfungen, führte Schmerzbehandlungen und kleinere operative Eingriffe durch, außerdem stellte er ärztliche Bestätigungen aus und machte Hausbesuche. Nun stellte sich heraus, dass der Mann dazu keinerlei Berechtigung besaß.
Dem falschem Arzt drohen bis zu drei Jahre Haft
„Doktor Münchhausen“ sorgt weiter für Diskussionsstoff – und er spaltet die Bevölkerung: Der Großteil der Kitzecker steht zum vermeintlichen Mediziner, der günstige und oft auch erfolgreiche Behandlungen anbot. Andere wiederum klagen, er habe ihnen „massive Schmerzen“ zugefügt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auf Hochtouren – dem Verdächtigen drohen bis zu drei Jahre Haft.