FURTH – Als die Further die Montags-KRONE vom 10. Nov. 2014 lasen dürfte für manche die Morgenstund´ eher wenig Goldenes im Mund gehabt haben. Denn was man zB. von Leobersdorf schon mal gehört hat und was man hier in Furth ev. ahnte, wurde nun von KRONE ua. Medien nun zur Wahrheit erklärt:
“Die leersten Kassen (in NÖ) hatte 2013 das 830 Einwohner zählende Furth/Triesting aufzuweisen, wo ein statistisches Pro-Kopf-Defizit von -585 Euro zu Buche gestanden ist.
Ähnlich … Leobersdorf(-525) … Niederhollabrunn(-504) … usw“
Jener Absatz stand da unter div. Lobliedern auf andere Gemeinden, welche wahren Finanzgenies seien. Das Ganze ist natürlich nicht frei erfunden, sondern Teil einer Studie, welche angeblich ein, dem “Industriemagazin” untergeordnetes Blatt namens “Kommunalwirtschaft” erhoben hätte. Leider ist keine genaue Quellenangabe möglich, da besagtes Magazin nicht wirklich zu finden ist. (*)
Der Wirtschaftspressedienst hat dies weiterverarbeitet und von da gleich mal zum Wirtschaftsblatt weitergereicht und nun leiern die Finanzexperten aller Medien Theorien rauf und runter.
Doch dass das “Pro-Kopf-Defizit” um den Faktor 10 falsch kolportiert wurde, ist denen völlig entgangen.
Der oben zitierte Krone Artikel müsste in Wahrheit so aussehen:
“Die leersten Kassen (in NÖ) hatte 2013 das 830 Einwohner zählende Furth/Triesting aufzuweisen, wo ein statistisches Pro-Kopf-Defizit von – 5050 Euro zu Buche gestanden ist.
Ähnlich … Leobersdorf (– 9055) …
Quelle: https://www.offenerhaushalt.at/
Das schwarze Gemeinden rote Zahlen schreiben können, ist lange bekannt und weiter verbreitet als man glaubt. Natürlich können das auch die anders gefärbten Gemeinden und Städte, auch solche mit weit höherer Zahl an Einwohner und Betrieben.
Ebenso gemeinsam ist allen (Pleite)gemeinden das sich deren Verantwortliche keine goldenen Denkmäler bauten oder allesamt Hochrisikospekulanten sind sondern das die Bürgermeister und Gemeinderäte immer Gründe hatten in dies und das zu investieren. Meist zum Ausbau und Erhaltung der Infrastruktur was allen zugute kam.
Natürlich gabs Fehler, klar hat man auch Projekte finanziert die weniger brachten als von Experten berechnet und so manche Gemeinde verzweifelte an unendlichen Baustellen, zB. zT. Hochwasserschutz.
Auch in Furth geschah in den letzten Jahren vieles:
- Hochwasserschutz und Schadensanierung an vielen Fronten,
- Kindergarten/Turnsaal Neubau als Kernstück der 2. Phase der Dorferneuerung,
- Das Klein-Kraftwerk renoviert so das es wieder Strom aus Wasserkraft liefert
- ein wunderschöner Kinderspielplatz um den uns die Nachbargemeinden beneiden,
- Maßnahmen zum Audit zur Familenfreundlichen Gemeinde umgesetzt
- mit VDSL haben wir das schnellste Internet im Tal eingeleitet
als erste Gemeinde eine allen gesetzl. Regeln entsprechende Website http://www.furth-triesting.at/ eingerichtet womit Furth va. den touristischen Wert in alle Welt bringt – die auch zu Besuch kommt!- uvam.
Auch die Pläne bez. Umbau des alten Kindergartens zum neuen Gemeindeamt sind schon gezeichnet; Die AU wartet nach der Fertigstellung der ersten 3 von 5 Reihenhausblöcken auf die sehr lang ersehnte Asphaltierung der Straße und auf die Sanierung der zweiten Brücke.
Zu viel für eine kleine Dorfgemeinde, welche keine größeren Industriebetriebe oä. als Steuerquelle hat.
Jedem sein eigenes Ranking?
Das eingangs erwähnte “Industriemagazin” hat übrigens wohl Artikel zum Thema Gemeinden und Finanzen, aber es bindet sein Ranking an das Grundsteueraufkommen, nicht an den Schuldenstand.
Und da ist Bgm. Franz Seewald und der Gemeinderat auf einen guten Weg, wenn man sich die Neubauten ansieht und bedenkt, dass auch das ehem. Sägewerksareal bald vollwertige Baugründe sind. Wenn diese auch privat verkauft werden, die Steuer fließt dennoch in die Gemeinde.
*) UPDATE (13.11.14): Übrigens hat das Industriemagazin nun doch auch seine, auf das Haushaltsbudget bezogene Studie veröffentlicht auf das sich die anderen Blätter beziehen:
– Österreichs Top 50 Gemeinden
– Österreichs Flop 50 Gemeinden
Freizeitwirtschaft und Tourismus als Finanzmotor!
Und wenn ich schon beim Industriemagazin bin – die meinen das der oft einzige, jedenfalls aber beste Weg zur Sanierung der Gemeinden die Freizeitwirtschaft und der Tourismus ist!
Und wer kann das besser als eine so schöne Gemeinde mit so vielen natürlichen Erholungs-Ressourcen wie Furth? Egal ob Steinwandklamm oder Hocheck oder einfach die Wälder und Auen hier.
Unbestritten ist auch, dass Werbung das Trio erst komplett macht – denn was nützt die schönste Gegend mit den tollsten Freizeitparks, wenn’s keiner weiß? Und die günstigste Möglichkeit all das in die Welt hinauszutragen ist nun mal eine gute Website!
Nichts kann schneller mehr erreichen als der weltweit verteilte digitale Werbefolder. Schließlich kommen dann die Besucher und mit ihnen die Umwegrentabilität!
Tatsache ist jedoch, dass Furth an der Triesting gemeinsam mit Leobersdorf und Niederhollabrunn dzt. die Rücklichter des NÖ-weiten Finanzrankings nach Schulden pro Kopf sind. Wenn auch eins schwarz und das andere rot leuchtet – beide schreiben rote Zahlen und beide werden von den Experten als Negativbeispiele geführt.
Möglich, dass beide (und viele andere auch) von eben solchen Experten erst in gewisse Engpässe gebracht wurden.
Immerhin sind Bürgermeister und Gemeinderäte sehr oft auf den Rat der sog. Fachleute angewiesen und manchmal wurde das ausgenützt, um irgendwelchen Firmen Vorschub zu leisten. Sobald jemand draufkommt, wird der halt zu einer anderen Meinung “überredet” und wieder ist Ruhe…
Zurück bleibt die Kommune und deren Vertreter, die daran oft, aber nicht alle und immer unschuldig sind.