Anschlag auf ÖGB-Haus am Wallersee

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Schockierender Anschlag auf ÖGB-Haus am Wallersee

Der ÖGB Salzburg ist zutiefst erschüttert über den Brandanschlag auf sein ÖGB-Haus am Wallersee in der Nacht auf heute. Unbekannte Täter haben Tische und Stühle, die vor dem Seminarzentrum gestapelt waren, in Brand gesteckt. Einem Anrainer und seinem Hund ist es zu verdanken, dass das Feuer nicht auf das Gebäude übergreifen konnte. Alarmiert durch das Bellen des Hundes, verständigte er Polizei und Feuerwehr, die Schlimmstes verhindern konnten.

“Ich wage nicht, mir auszumalen, was passiert wäre, wenn das Haus Feuer gefangen hätte. Aufgrund der zahlreichen Bauteile aus Holz und der herrschenden Trockenheit wären die Flammen wohl auch zur Bedrohung für die Nachbarschaft geworden”, erklärt die schockierte ÖGB-Landesgeschäftsführerin Heidi Hirschbichler.

Für Hirschbichler steht fest, dass der Anschlag auf das Haus in Zusammenhang mit der geplanten Unterbringung von Flüchtlingen steht. Der ÖGB hatte der Salzburger Landesregierung Anfang Juli das ÖGB-Jugendheim als Flüchtlingsunterkunft angeboten. Nach einem mehrwöchigen Stillstand ist vor wenigen Tagen die bautechnische Begutachtung durch das Land Salzburg und die Bezirkshauptmannschaft erfolgt. Dabei wurde festgestellt, dass das ÖGB-Haus aus bautechnischer Sicht zur Flüchtlingsunterbringung geeignet ist.

“Mit unserem Vorhaben, das ÖGB-Haus am Wallersee kostenlos zur Verfügung zu stellen, kommen wir unserer Verantwortung als wichtige gesellschaftspolitische Organisation nach und wollen ein Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit setzen”, erklärt Hirschbichler. “Die derzeitige Unterbringung von Flüchtlingen in Zeltlagern ist menschenunwürdig. Unser Haus könnte die triste Situation von 29 Flüchtlingen wesentlich verbessern.”

Hirschbichler fordert die verantwortlichen Bürgermeister sowie Landes- und Bundespolitiker auf, die derzeit medial ausgetragenen Kompetenzstreitigkeiten zu beenden und für eine ordentliche Unterbringung von politisch Verfolgten und Kriegsflüchtlingen an einem Strang zu ziehen. “Brandanschläge auf die Schwächsten der Gesellschaft erinnern mich an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte im vorigen Jahrhundert. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Hetzer Oberhand gewinnen. Die Stimmung kann nur entschärft werden wenn endlich gemeinsam an einer menschenwürdigen Lösung gearbeitet wird. Gegenseitige Schuldzuweisungen, die allesamt keine Lösung bringen, tragen zur Radikalisierung der Gesellschaft bei.”

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.