Audienz beim Stimmenkaiser

NR-Wahlen 2024 Gespräche mit Bundespräsident
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und FPÖ-Chef Herbert Kickl beim Gespräch nach den NR-Wahlen 2024 | Foto: Peter Lechner/HBF zvg. via bundespraesident.at

Die neueste Erklärung des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen lässt sich ja so zusammenfassen: “Diese noch nie dagewesene Pattsituation erfordert mehr Klarheit.” Hier die Reaktion des Stimmenkaisers.

Demnach sollen sich die Streihans, äh stimmenstärksten (FPÖ, ÖVP und SPÖ) zusammenraufen.
Ergo erteilte der Präsident dem Stimmenkaiser Kickl noch keinen Auftrag zur Regierungsbildung – aber auch keinem anderen!

Kickls Reaktion

Wir haben das Wörterbuch FPÖ | Österreichisch konsultiert und die Reaktion des FPÖ-Chefs von der freiheitlichen Sprache ins Österreichische übersetzt.

Original:

In Reaktion auf die heutige Stellungnahme des Bundespräsidenten teilte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl mit, dass er in Umsetzung des Wahlergebnisses vom 29. September und im Interesse der Bevölkerung Gespräche führen werde, um eine stabile Bundesregierung auf Basis des Wählerwillens zu bilden:

O-Ton Kickl: „Wir haben mit großem Interesse die Stellungnahme des Bundespräsidenten verfolgt. Als Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei und des klaren Wahlsiegers FPÖ werde ich daher jeweils Gesprächstermine mit den Obleuten der zweitplatzierten ÖVP und der drittplatzierten SPÖ koordinieren.

Kickl fügte hinzu, dass er diesen Schritt bisher aus Rücksichtnahme auf die Usancen im Vorfeld vergangener Regierungsbildungen noch nicht gesetzt habe.

Übersetzt:

Ich, Österreichs Stimmenkaiser von Wähler Gnaden, gebe den Verlierern eine Audienz

Angenehme Atmosphäre bei den Gesprächen

Lt. ORF beschreibt Kickl sein Treffen mit Van der Bellen als „angenehmes Gespräch, atmosphärisch ganz in Ordnung“.
Van der Bellen habe sehr genau zugehört und sich viel Zeit genommen. Kickl habe nach eigenen Angaben „deponiert“, dass die FPÖ und er selbst regieren wollten.

Letzteres lässt natürlich keinen Zweifel daran, dass der Stimmenkaiser nicht zugunsten einer, noch dazu führenden Regierungsbeteiligung seiner FPÖ in die zweite Reihe zurücktreten wird …

 

Dann kann man sich nur noch fragen: