Die (Auto)-Mobilität ist vielleicht stärker im Wandel als das Klima. Zumindest kann es den Fahrzeugherstellern scheinbar nicht schnell genug gehen, den Verbrennern den Garaus zu machen. Sind damit auch die professionellen Autoverkäufer glücklich?
Gemma Autoschau schau’n!
17 Ausstellern und 31 Marken in Baden
Mitte September 2023 hatten wir einen schönen, sonnigen und warmen Herbsttag. Einen Spätsommertag wie früher halt, bevor uns Klimahysteriker täglich vor dem Kollaps warnten, wenn es mal 25° hat. So ein Wetter haben wir eh nicht an jedem WE, also auf zur Badener Autoschau!
An diesem sonnigen Sonntag glänzten die neuesten Autos von 17 Ausstellern der umliegenden Bezirke um die Wette. Am Josefsplatz, vor der Römertherme, am Brusattiplatz usw. zeigten sich 31 Automarken von Audi bis Volvo den enorm vielen Besuchern.
Heuer jährte sich die Badener Autoschau zum 15. Mal und alle kamen, dies zu feiern: Flinke Kleinwagen, moderne Hybrid SUV und robuste Nutzfahrzeuge in allen Farben und Ausstattungen erfreuten nicht nur das Auge. Immerhin durfte man in allen Probesitzen, aber nicht damit davonfahren.
Überhaupt und sowieso kann kein Foto, Video oder noch so 3D animierte Website das echte haptische Erlebnis, den Geruch neuer Fahrzeuge ersetzen!
Alles Super! Oder doch noch Normal?
Man sollte meinen, die Verkäufer würden solche Events genießen und gerne auch noch am WE Autos anpreisen und so. Ja, eh.
Die meisten sind eben Profis und wenn evtl. sogar Chef oder Chefin des Autohauses am Platz ist, dann ist das auch so. Doch es mischen sich zunehmend Misstöne in den 4-Takt der Branche.
Eigentlich sind alle Verkäufer der Meinung, dass der Trend zu sauberen Energien, Kraftstoffen und die Forschung bei den alternativen Antrieben richtig ist und im Sinne einer sauberen Zukunft auch sein muss.
Doch ebenso viele beklagen die Geschwindigkeit, mit der Klimahysteriker und denen hörige Politiker die Verbrenner am Schrottplatz sehen wollen.
“Damit überfahren sie die Konsumenten!“, so ein Verkäufer. Abgesehen von dem Preis und der noch nicht wirklich vollkommenen Versorgung / Entsorgung von E-Autos kommt so ein Hightech Vehikel ja auch nicht ohne Ressourcenverbrauch auf die Welt, äh Straße.
Aber genug gejammert, meine ich und beginne den Rundgang durch die
15. Badener Autoschau
Suzuki Jimny
Als Offroad-Fan sehe ich mich verstärkt nach dieser Fahrzeugart um und suche erstmal den kleinsten, billigsten und handlichsten echten Geländewagen: Den Suzuki Jimny! Aber: Keiner da?!
Die Leute vom zuständigen Autohaus Mayer erklären mir, dass der Jimny nicht mehr bestellbar ist! “Wir könnten davon 5 neue am Tag verkaufen, so hoch ist die Nachfrage!” Aber: Suzuki darf den hierzulande nicht mehr anbieten, weil er angeblich zu viel CO₂-Emissionen produziert.
Das führt übrigens dazu, dass junge, gepflegte gebrauchte Jimny mehr als ein Neuwagen (~ 26.000 €) kosten. Vor allem eben die letzte Baureihe mit der markanten eckigen Karosserie kann auf den Gebrauchtwagen Sites um etliche Tausender mehr kosten als einer aus der Auslage.
Und die älteren, etwas rundlicheren Jimny’s, welche ihren Fahrern oft 20 und mehr Jahre extreme Wege bahnten und Nachhaltigkeit bewiesen, kosten eine Menge mehr als ihre weit größeren, stärkeren blechernen Kollegen.
Land-Rover Defender
Apropos groß und stark: Hier trohnt einer über allen: Der neue Land-Rover Defender! Etwas abseits vom Zentrum der Autoschau fand man den ehem. großen britischer Hersteller von Luxus – Geländefahrzeugen beim Gymnasium und unübersehbar parkte dort der Nachfolger eine automobilen Legende. Eben der Defender.
Das Look & Feel eines LKW wie die alten Defender hatten, ist weg, aber man hat sich bemüht, die Geländewagen-Ikone irgendwie nachzubilden und ihn zugleich in die Gegenwart zu beamen. Alles fühlt sich robust an, die modernen Elemente und Instrumente des Cockpits sind an der richtigen Stelle.
Auch der optische Kontakt zwischen Fahrer und Gelände könnte aufgrund der Sitzposition und guten Aussicht ähnlich eng sein wie im Alten. Müsste man halt mal in der HELLSKLAMM Probefahren. Und wenn ich ihn in einem Stück wieder ins Ziel bringe, dann ist er Spitze!
Und wenn nicht, merke ich mir schon mal den Preis des Land-Rover Defender X-Dynamic S D250 3DR (250 PS Diesel) vor: In der Ausstattung wie am Bild 109.000 €.
Ja, zugegeben, selbiger Automegastore Czeczelits bietet neuerdings auch Stromer an: BYD heißen die Vehikel, die aber keinen interessierten. Ja, vielleicht verschwanden die hinter dem Defender.
Dacia Duster
(M)ein geländegängiger Kompromiss zwischen vorhin genannten Extremen ist immer noch ein Duster. Den mochte ich vom ersten Modell an, auch wenn das Design weder die kantigen Züge eines echten Offroader’s hat noch die vollkommene luxuriöse Erscheinung eines Range Rovers oder so, bietet.
Ein günstiger Wagen mit zuschaltbarem Allrad für leichtes bis mittleres Gelände und dabei recht sparsam in Betrieb und Erhaltung. Ja, den habe ich schon in extremen Situationen getestet und war von dem robusten “rumänischen Renault” überrascht. Und der Duster ist inzwischen äußerst beliebt, eigentlich ein Auto für alle Fälle.
Der am Brusattiplatz ausgestellte Dacia Duster Extreme Blue dCi 115 4×4 (114 PS, Diesel, Schalter) ist bei Autohaus Ebner um ca. 26.000 € mitzunehmen. Wer das nicht einstecken hat, kann sich über den Händler bei der Renault Bank erkundigen, was es denn da so an Möglichkeiten gibt. Jedenfalls hängen die nicht an der omnipräsenten Santander Bank, was manchen Vorteil haben könnte …
Wobei ein Duster ist auch gebraucht recht günstig und trotz der hohen Nachfrage kein Spekulationsobjekt wie der Jimny. Unter dem halben Neupreis sind echt tolle Exemplare zu kriegen, welche nicht so aussehen, als wären sie jahrelang über Gebühr durch den Wald und über einen Steinbruch gejagt worden.
BMW
Die fuhren am Josefplatz einen der größten Fuhrparks auf, doch die Informationen auf den Fahrzeugen waren recht klein. Keins der Schilder informierte wirklich gut und man musste bei jedem der Autos eine Weile überlegen: ‘Ist das nun ein Verbrenner oder ein Stromer oder mit was düst der so?’
So mancher neue BMW sieht auf den ersten 9 Blickwinkeln aus wie ein E-Auto. Aber dann: Z. B. beim BMW XM G09 XB1 werden 653 PS aus > 4 Litern Hubraum geholt. Aha. Naja, kostet eh nur 174.100 €, ka Schmarrn der Bayer, gell.
Sonstige Eindrücke
- Toyota brachte den robusten Hilux Pickup mit, ebenso den großen “Highlander” und auch den weit bekannteren RAV4.
- Jeep zeigte ein breites Spektrum vom E-SUV “Avenger” bis zum großen, klassisch mit Diesel gefütterten Wrangler
- Audi, VW, Skoda usw. hatten sicher die meisten Autos da und die Römertherme komplett umzingelt. Doch bei denen sticht mir halt nur der Amarok ins Auge.
- Chevrolet parkte eine hybride Corvette beim Grünen Markt, naja passt.
Schließlich besuchte ich noch den ÖAMTC am Hauptplatz, wo man im Minutentakt einen Auto-Überschlag baute!
Also im Simulator konnte Er, Sie und Es erlebten, wie es ist, mit dem Auto am Dach zu liegen und kopfüber im Gurt zu hängen. Die Profis ließen uns aber nicht hängen, sondern zeigten, wie man sich da befreit.
Wer alles sonst noch da war und den ich nicht nannte, Sorry, aber dafür kann man eh zur badener-autoschau.at schauen.
PS: Immerhin gabs an dem Tag noch einen motorischen Event zu besuchen, der nur alle 50 Jahre stattfindet – mehr dazu ein anderes Mal …